Minimalismus – 52 Wochen Checkliste für mehr Freiraum

Ein frohes neues Jahr – Willkommen zur Challenge für mehr Freiraum!

Zu Beginn des neuen Jahres möchte ich euch einladen pro Kalenderwoche eine Kategorie auszusortieren!

Ich stelle euch am Ende ein kostenloses PDF zur Verfügung, um euren eigenen Fortschritt zu dokumentieren, die ausgedruckte Liste mit auf eure Reise durch die eigene Wohnung zu nehmen oder an den Kühlschrank oder euer Moodboard zu hängen.

 

Wie & wo beginne ich mein Abenteuer mir selbst wieder mehr Freiraum zu gönnen?

Für den Anfang schlage ich vor von der einfachsten zur schwierigeren Kategorie vorzugehen, aber trotzdem im Gesamtzusammenhang von Raum zu Raum, damit Erfolge erlebbar werden.

Ein Erfahrungswert ist, dass ich eine Kategorie in der Vergangenheit mehrfach aussortiert habe und mich nach und nach von mehr und mehr, sowie besser und leichter trennen gelernt habe. Es ist ein bisschen, wie ein Muskel, der trainiert wird und das Befreien macht eindeutig glücklich!

Ein Vorteil, des in Kategorien Aussortierens ist es, dass die Entsorgung einfacher ist, da z.B. Kleider, Bücher, Elektrogeräte oder Küchenzubehör als gemeinsame Menge in einem Aufwasch entsorgt/ verwertet/ verschenkt/ gespendet oder recycelt werden können.

Die Kategorien können auch in einer anderen beliebigen Reihenfolge durchgegangen werden, um am Ende des Aussortierprozesses an das gewünschte Ziel zu kommen. Legt euch ein anderes Tempo zu und seid schneller oder langsamer oder habt Zeit für Pausen. Wichtig ist, dass ihr am Ball bleibt. 

 

Ein Leitfaden für das Verringern meiner Gegenstände in den Kategorien oder auch: Was kann weg?

      • Ungenutzte Dinge
      • Kaputte Dinge
      • Doppelte und dreifache Dinge/ Duplikate
      • Ungeliebte Dinge
      • Abgetragene oder abgenutzte Dinge
      • Unverwendete Lebensmittel (Foodsharing)
      • Abgelaufene Lebensmittel/ Produkte 

 

ALLES soll und darf bleiben, außer es dient keinem Zweck oder beschwert statt beschwingt! 

 

Stellt folgende Fragen, um euch im Umgang mit potentiell auszusortierenden Gegenständen Klarheit zu schaffen:

      • Benutze ich es oder staubt es nur ein bzw. steht im Schrank?
      • Gefällt es mir?
      • Ist es einfach wieder zu Beschaffen oder schwer im Bedarfsfall zu ersetzen?
      • Wie hoch ist der finanzielle Wert?
      • Besitzt es einen hohen emotionalen Wert?
      • Kann ich für die Erinnerung auch ein Bild machen, um es „aufzubewahren“?
      • Freue ich mich, wenn ich es sehe oder benutze?
      • Macht es mich ärgerlich oder habe ich Schuldgefühle bezüglich der Anschaffungssumme?
      • Behalte ich es nur, weil es ein Geschenk war?
      • Habe ich vor es in der Zukunft zu benutzen oder kann ich es mir in naher Zukunft vorstellen?
      • Dient es einem essentiellen Zweck bzw. ist durch nichts zu ersetzen (Spezialwerkzeug)?
      • Verknüpfe ich positive Erinnerungen damit?
      • Verknüpfe ich negative Erinnerungen damit?
      • Wie wichtig ist es mir, wenn ich es immer noch nicht repariert habe?

 

Klick hier für ein kostenloses PDF der Challenge 2020 Checkliste:

Minimalismus – Checkliste für mehr Freiraum – 2020 Challenge

 

Viel Erfolg & ein wunderbares neues Jahrzehnt mit viel Raum für euch und euren eigenen Weg!

 

Minimalismus im Badezimmer


Werbeversprechen der Drogerien und Körperpflegeproduktherstellern pflastern unseren täglichen Lebensweg. Schöner, jünger, entspannter, gepflegter, schneller & natürlich strahlender! Das alles kommt zu meist in kleiner bis großer Plastikflasche verpackt in unser Zuhause. Unzählige Geruchssorten oder Gadgets in den unterschiedlichsten Ausprägungen sammeln sich mit der Zeit an. Die Frage, die sich stellt ist, wie man dieser Vielzahl an Angeboten, Versprechen und der Produktvielzahl begegnet.


Zuerst wäre es immer hilfreich eine eigene Vision zu gestalten und diese als Grundlage oder besser Motivation zugrunde zu legen. Vielen visuellen Menschen hilft es sich ein Spa vorzustellen oder Bilder von besonders schönen Badezimmern zu sammeln und dann das eigene Bad anhand der Vorlagen einmal zu hinterfragen. Eine Vision könnte wie folgt aussehen: „Ich träume von einem Badezimmer, dass Ruhe und Klarheit ausstrahlt und nur mit meinen essentiellen Lieblingsprodukten ausgestattet ist!“ Oft geht mit dieser Klarheit am Ende ein Zugewinn an Schnelligkeit beim fertig machen und ganz besonders beim Putzen einher. Also lasst uns zusammen herausfinden, wie das in eurem eigenen Badezimmer möglich ist.


·      Abgelaufen. Nicht selten bewahren wir Produkte, die wir nicht mögen oder nicht das gewünschte Versprechen eingehalten haben ewig und noch länger auf. Pflegeprodukte zeigen meist mit dem Symbol einer kleinen Cremedose die Anzahl der Monate auf, bis zu der sie nach Anbruch entsorgt werden müssen. Ein oder mehrere Inhaltsstoffe werden dann schlecht und um Hautirritationen zu vermeiden, sollte auf den späteren Gebrauch verzichtet werden. Diese Produkte dürfen entsorgt werden.


·      Aufbrauchen. Nun geht es an die ganz hinten im Regal oder Schrank platzierten Produkte und sie werden ganz nach vorne geholt und wiederum die alltäglich benutzen Produkte werden ganz nach hinten verbannt. Befinden sich z.B. zwei oder drei angebrochene Shampooflaschen im Schrank werden sie herausgeholt und beim nächsten Haarewaschen erforscht, warum sie immer noch nicht aufgebraucht wurden. Oft ist es ein Duft, eine Konsistenz, der entstehende Schaum oder oft auch wie sich die Haare danach anfühlen, was davon abgehalten hat, sie weiterhin täglich zu benutzen. Sollte sich herausstellen, dass ihr es einfach nicht mögt, mögt ihr es auch in Zukunft nicht und es muss nicht mehr aufbewahrt werden. Verschenkt es oder entsorgt es gewissenhaft. Sind die Produkte aber erträglich nur eben nicht ganz perfekt, verbraucht sie bevor ihr zu eurem Lieblingsprodukt zurückkehrt und kauft sie nicht wieder.


·      Ersetzen/ weglassen. Die nächste Frage befasst sich damit zu ergründen, ob wirklich für alles ein Spezialprodukt notwendig ist? Klar, da die Körperpflegemittelindustrie Absatz generieren möchte, ist das Angebot unfassbar ausufernd. Bleiben wir also erst mal unter der Dusche. Ein Shampoo, eine Spülung, Duschgel, Rasierschau, Peeling, Haarkur und was sich sonst noch so alles findet, wenn genau hinschaut wird. Nun die verwegene Fragestellung: Warum nicht ein Stück feste Haarseife verwenden und diese auch gleich noch zum Waschen und Rasieren benutzen? Selbstverständlich gibt es besondere Hauttypen, besondere Vorlieben und verschiedene Meinungen sowie Studien/ Statistiken zum Hautwohl. Es liegt mir fern, dies für den einzelnen und seine Haut oder seinen Pflegeanspruch zu beurteilen, aber manche Fragen sind es wert mal durchdacht zu werden? Werdet kreativ und fragt euch, ob Apfelessig als Spülung nicht auch im Bad dienlich sein darf oder Shea Butter für die ganze Familie zum Eincremen benutzt werden kann? Um nur einige kleine Beispiel zu nennen.


·      Lieblinge. Am Beispiel Nagellack wird schnell klar, was es mit den Lieblingsprodukten auf sich hat. Sollte der Nagellack im Schrank noch nicht abgelaufen sein, sich noch gut auftragen lassen, lange halten und die gewünschten weiteren Eigenschaften mit sich bringen, verbleiben weiterhin eine Vielzahl im Schrank. Warum ist das so? Die Antwort ist ganz simpel, da immer als erstes der Lieblingsnagellack verwendet wird. Die erste Frage wäre, wie oft benutzt man Nagellack im Alltag oder im Jahr und welche Menge ist hierfür entsprechend als Vorrat sinnvoll? Welche Farbpalette wird verwendet und welche gefallen eigentlich nicht mal in der Vorstellung am eigenen Finger, da der Ton nicht zur Hautfarbe oder zur Garderobe passt? Behaltet nur eure wirklichen Lieblingsnagellacke und auch nur eine sinnvolle Anzahl entsprechend eurem eigenen Konsum und verschenkt oder entsorgt alle überzähligen, sie werden auch weiterhin nur in eurem Schrank stehen und keinem Zweck dienen.


·      Anzahl. Nah verwandt mit der Kategorie der Lieblinge ist die Betrachtung der Anzahl. Hierbei wird es am deutlichsten, wenn als Beispiel Handtücher herangezogen werden. Ist beim Shampoo ganz klar, dass die Summe „eins“ erstrebenswert ist, verhält es sich schon etwas anders im Bezug auf Handtücher oder Waschlappen. Stellt euch folgende Fragen: Wie viele Mitglieder gehören zu eurer Familie und wie ist euer Wäschewaschzyklus bzw. wie oft tauscht ihr eure Handtücher aus bis zum nächsten Waschen? Das sollte euch einen ganz guten Indikator für euren tatsächlichen Bedarf an Handtüchern geben. Überlegt noch kurz, falls ihr regelmäßig Campingurlaub macht, ob das euren Bedarf erhöht, et Voilá. Nun nehmt noch – falls gewünscht – die Strandhandtücher und ev. den Morgenmantel oder das Saunatuch dazu und spendet alle übrig gebliebenen Handtücher einem guten Zweck.


·      Wiederverwendbar. War lange Zeit der Trend Wattepads oder Abschminktücher zu verwenden, kommen nun immer mehr Menschen wieder auf alt bewehrte wiederverwendbare Produkte zurück. Das schont den Geldbeutel und trägt zu einem wieder nachhaltigeren Lebensstil bei. Ein gutes Beispiel hierfür ist der gute alte Waschlappen anstelle von Abschminktüchern und Wattepads. Für diejenigen unter uns, die auf Augenmakeupentferner nicht verzichten möchten, sind kleine waschbare Pads eine gute Alternative. Egal ob selbst aus alten Stoffresten genäht oder selbst gekauft, können sie immer wieder verwendet werden.


Da dieses Thema ganz starke Überschneidungen zum Thema Zero Waist für mich mit sich bringt, möchte ich es hier vorerst bei der Betrachtung des Minimierens belassen und darauf hinweisen, dass es euch dabei helfen kann, nicht mehr viel zu viel Geld in Produkte zu investieren, die ihr eigentlich nicht braucht, auch wenn die Marktversprechungen noch so schön klingen und freue mich, falls ihr darüber hinaus Erfahrungen oder Ideen habt, diese von euch zu hören!


Fröhliches „aussortieren“ eures Badezimmers und eine gute Woche!


Habt ihr Lust diesen Weg mit mir zusammen zu gehen?

Gebt eure E-Mailadresse ein und erhaltet immer die neusten Blogposts

Spielzeugrotation & wie Aufräumen mit Kindern gelingt

Als mich vor knapp drei Jahren das erste Mal das Gefühl beschlich, dass alles irgendwie zu viel geworden ist, war ein großer Teil davon in Form von Spielzeug und dem ganzen zusätzlichen Bedarf, den neue kleine Familienmitglieder mit sich bringen, in die eigenen vier Wände eingezogen. Das Aufräumen dieser ganzen Dinge fühlt sich oft, wie Kämpfen gegen Windmühlen an.

 

 

Wie schaffe ich es zunächst, dass mein Kind beim täglichen Aufräumen hilft? 

Zum ersten ist natürlich immer ein gutes Vorbild und gewisse Routine gefragt. Ja, ich weiß! Leichter gesagt als getan! Ganz oft machen meine zwei Jungs auch nicht bilderbuchmäßig mit. Lassen sich währenddessen von anderen tollen Spielsachen ablenken oder möchten erst gar nicht aufhören zu spielen. Ich versuche es immer mit dem nächsten Tagesabschnitt zu verbinden und bevor das Spiel überhaupt startet anzukündigen, was danach der Plan ist. Z.B.: „Ihr könnt jetzt noch eine halbe Stunde Lego spielen, dann räumen wir zusammen auf und dann gibt es Mittagessen.“ Die vielen kleinen schnellen Aufräumtätigkeiten zwischendurch verhindern, dass es zur Schlafengehenszeit einfach zu überwältigend ist und ich selbst schon gar keine Lust mehr habe überhaupt anzufangen.

 

 

Wie schaffe ich es, dass Aufräumen an sich gelingt?

Ebenso wie bei Erwachsenen verhält es sich auch bei Kindern. Wenn gute Systeme vorhanden sind, die klare und einfache Strukturen haben, dann geht das Aufräumen auch recht schnell. Wenn alles seinen Platz hat und leicht einzuräumen ist, geht es auch einfach leichter. Wenn die Dinge, die alle gleichzeitig auf dem Boden ausgeleert werden können begrenzt sind, so ist es auch das daraus resultierende Chaos. Daraus entsteht aber auch die Herausforderung für uns großen Mitglieder der Familie. Wie schaffen wir es, bei all den Kleinteilen und einfach so vielen verschiedenen Dingen eine Struktur überhaupt erst zu schaffen, damit auch schon die aller kleinsten dieser mit Leichtigkeit folgen können?

 

 

Die folgenden Schritte sind zur Einführung notwendig:

1.     Kategorien bilden. Zum ersten müssen klare Kategorien gebildet werden. Einfache Beispiele zum Verständnis sind z.B. eine Kiste nur für Lego, eine andere für alle Dinge die zum Autospielen gehören mit Straßenschildern und Fahrzeugen, eine Kiste für Bauklötze, eine Kiste mit Tieren und eine weitere mit Bastelbedarf mit wirklich allem darin, was eben dafür notwendig ist.  

2.     Ein fixer Platz pro Kategorie. Des Weiteren gibt es aber auch noch Bücher, Spiele, Knete, Stempel, Magnete, Puzzle und was sonst noch den Vorlieben eurer Kinder entspricht. Wichtig ist, dass es eben nur einen einzigen Platz pro Kategorie gibt, wie z.B. ein Regalbrett für Puzzle und ein anderes für Spiele. Eben ein System, das von außen ohne große Erklärung einfach ersichtlich und vor allem übersichtlich ist.

Wobei wir beim zweiten durchaus schwereren Teil der Reise sind. Die Dinge in ihrer Menge zu begrenzen. Sollte das Regalbrett kaum einräumbar sein, da jeder Millimeter benötigt wird, ist auch das Aufräumen weitaus schwieriger und Kinder können es nur schwer oder eben gar nicht schaffen. Somit müssten wir uns an dieser Stelle die Frage erlauben, mit was unsere Kinder tatsächlich spielen und was nur mal eine kurze Phase bespielt wurde und jetzt darauf wartet weitergegeben zu werden? Nun sind aber auch nach dem ersten schnellen aussortieren noch mehr als genug Spielsachen vorhanden, die nicht alle einen so expliziten Platz finden können.

 

3.     Startet die Rotation. Wie geht es nun weiter? Nehmt euch ein paar Kisten (nicht zu klein) und entscheidet mit euren Kindern zusammen, welche Kategorie in den Keller, in die Abstellkammer, den großen Schlafzimmerschrank, die Garage oder eben dem von euch bereitgestellten Platz für diese Dinge gehen soll und startet somit eure eignen kleinere oder größere Rotation. Erklärt ihnen, dass die Dinge nicht weg sind, sondern nur temporär dort Platz finden, damit mehr Raum im Zimmer zum Spielen bleibt und sie jederzeit den Inhalt einer Kiste gegen etwas anderes – eine andere Kategorie – tauschen können. Ein Szenario könnte sein, dass die Holzeisenbahn in eine Kiste verpackt an den Lagerort kommt. Fragen die Kinder dann nach und wollen diese wieder zum Spielen haben, frage ich wiederum, was dafür in den in Keller gebracht werden soll? Wir tauschen die Dinge aus, et voilà. Die Kinder sind meist ganz euphorisch über die vermeidlich „alten“ eigenen Spielsachen und diese werden mit viel Freude dann neu entdeckt.

 

 

 

Können mit dieser Art des Vorgehens auch nach und nach Dinge weiter minimiert werden?

Auf jeden Fall. Ich bin selbst immer wieder überrascht, wie präzise schon mein zwei jähriger Sohn ganz genau benennt, welche Spielsachen er gerne gegen andere tauschen möchte und es bleiben Kisten über sehr lange Zeiträume im Keller nach denen überhaupt nicht mehr gefragt wird. Andere Kategorien gehen hingegen wirklich nie in den Keller. Nun steht Weihnachten vor der Tür und ich erkläre ihnen, dass neue Spielsachen sehr wahrscheinlich als Geschenke unter dem Baum sein könnten und frage, welche alten Spielsachen wir spenden wollen, damit auch andere Kinder, damit Spielen können und sie nicht nur bei uns im Keller stehen. Dann schauen wir, die lange nicht ausgepackten Dinge durch und entscheiden zusammen, welche unser Zuhause verlassen dürfen.

 

Meine Kinder spielen seitdem ich damit begonnen habe, dass weniger im Kinderzimmer dauerhaft verbleibt, besser miteinander auch nicht mehr vorwiegend im Wohnzimmer, was vorher oft der Fall war, sondern eben auch und gerne in ihrem eigenen Kinderzimmer.

 

 

Ich hoffe ihr könnt den ein oder anderen Tipp für euch gut gebrauchen, freue mich auf eure Kommentare und wünsche euch noch eine schöne und besinnliche Vorweihnachtszeit.

 

 

 

Habt ihr Lust diesen Weg mit mir zusammen zu gehen?

Gebt eure E-Mailadresse ein und erhaltet immer die neusten Blogposts

Bücher aussortieren & in neuen Kategorien denken

Die erste und wichtigste Frage beim Aussortieren von Büchern sollte sein: Warum ICH die Bücher überhaupt behalte? 

 
Buchbesitzer müssen nicht einmal Bücherwürmer sein oder die großen Literaturmeisterwerke im Regal haben, um eine Vielzahl von Gründen aufweisen zu können, warum das selbige bis zum letzten luftleeren Raum voll ist.
Unser gemeinsames Ziel ist es also, dass am Ende des Hinterfragens nur noch handverlesene Schätze im eigenen Bücherregal zu finden sind. Hierzu ist es wichtig zu erlernen, wann es sich um einen tatsächlichen Schatz handelt und wann vielleicht nur um ein ausgedientes Buch.
 
 
 
Anbei eine Aufzählung von – mal etwas anderen – Bücherkategorien, als die gängigen geführten Genres und deren möglichen Gründe des Verbleibs im heimischen Bücherregal:
 
 
Ich mag es belesen zu sein und es zu zeigen. Das Kreieren des Selbstbildes über ein gut sortiertes Bücherregal. Gewisse Werke werden in den Bücherregalen stolz zur Schau getragen, wobei andere Bücher hingegen etwas versteckter ihren Lagerort finden. Der eine möchte gerne Buddhas Lehren, der andere Stolz und Vorurteile ganz vorne wissen. Wieder ein anderer die Studienbücher oder Designklassiker. Was auch immer es ist, was das „Eigene Ich“ oder auch gerne das „Fantasie Ich“ besonders in Szene setzt – gelesen oder ungelesen -, manche Bücher werden behalten aufgrund einer gewissen eigenen Vorstellung, was das Buch über einen selbst aussagt.
 
In diesem Fall hilft nur schonungslose Ehrlichkeit mit sich selbst! Sollte das Buch um des eigene Selbstwillens behalten werden bzw. handelt es sich wirklich um einen Schatz oder darf es gehen?
 
 
Ich mag, dass es eine vollständige Kollektion ist. Egal ob Hardcover oder Softcover, hierbei geht es darum eine Sammlung zu besitzen. Die Sammlung kann entweder besonders schön aussehen oder eine gewisse Vollständigkeit erzeugen oder eventuell auch den Stolz ausdrücken, die ganze Reise mit dem Autor bis zum Ende gegangen zu sein. Auch das Erlebnis spiegelt eine Buchsammlung großflächig wider. Die Tränen, die vielleicht geweint oder das Glück, das mit dem Autor beim Lesen seiner Werke geteilt wurde. Sammlungen entführen einen in Welten, die man etwas länger bereisen durfte und so fühlt man sich mit zusammenhängenden Werken oft etwas mehr verbunden als mit Einzelromanen.
 
Nur wenn die Sammlung sicher noch einmal gelesen wird oder immer ein Lächeln auf das Gesicht zaubert, sollte sie als Schatz betrachtet und behalten werden, sonst darf auch sie eine weitere Reise antreten.
 
 
Ich mag, dass die Bücher meinen Bildungsweg widerspiegeln. Werke, die in Schule, Ausbildung, Studium oder beruflichen Weiterbildungen gelesen wurden und die sowohl Erinnerungen an einen gewissen Lebensabschnitt, als auch Erfolgsbezeugungen ermöglichen.
 
Nur wenn die Bücher den Besitzer mit Stolz erfüllen, noch als Nachschlagewerk benutzt werden oder positive Erinnerungen aufrufen, sollten sie bleiben. Wir müssen nicht alle ein eingestaubtes BGB oder den Wöhe im Schrank haben. Es lebt sich nach dem Studium oder der Ausbildung auch gut ohne.
 
 
Ich mag es, weil es mich berührt hat. Bücher, die einen verändert, weiterentwickelt oder tief berührt haben. Sie können die Reise seitens der eigenen Entwicklung in Papier manifestieren aber auch beim Anblick schon eine positive Emotion oder Verbundenheit mit dem Buch und sich selbst auslösen. 
 
Nur wenn der Bezug bereichernd ist oder es vorstellbar ist, es bald wieder zu lesen, sollte es tatsächlich behalten werden, ansonsten ist es “nur” ein weiterer Schritt auf der eigenen Reise gewesen und darf mit gutem Gewissen noch jemand anderen erfreuen.
 
 
Ich würde es gerne lesen. Bücher, die im Regal auf den Tag warten, an dem sie endlich in die Hand genommen werden und tatsächlich gelesen werden.
 
Nur wenn dieser Tag tatsächlich auch in naher Zukunft kommen mag, sollten diese Art von Büchern behalten werden, ansonsten nehmen sie nur langfristig Lebensraum weg. Wenn immer etwas anderes spannender oder wichtiger ist, dass ihr lesen oder tun möchtet, solltet ihr euch die Frage erlauben, wie stark euer Bedürfnis es zu lesen, denn tatsächlich ist?
 
 
Ich sollte es endlich lesen. Bücher, die euch immer mit dem unguten Gefühl ausstatten, sie sollten doch endlich gelesen werden, da sie vermeintlich gut für euch wären. Seien es die ganz großen Werke der Literatur oder doch der zwanzigste Ratgeber zu mehr Produktivität am Arbeitsplatz.
 
Verspricht das Buch tatsächlich mehr, als die Bürde, die ihr spürt, wenn ihr es in die Hand nehmt? Nur in diesem Fall sollte ein solches Buch wirklich behalten werden, ansonsten sollte dringend Platz für mehr Freiraum geschaffen werden. 
 
 
Ich habe es geschenkt bekommen. Bücher, die wie viele andere Gegenstände das Zuhause bereichern dürfen, weil sie als Geschenk eingezogen sind.
 
Ein Geschenk ist eine wunderbare Geste und sollte auch als solche geschätzt sein, aber wird das Buch nicht gelesen, sollte es weitergegeben werden und der eigene freie Raum wieder zurückerobert werden.
 
 
Ich mag es, da es nützliche Tipps, Tricks, Anleitungen oder Rezepte enthält. Vom klassischen Kochbuch bis hin zum DIY-Handwerkerbuch, der Strickschule bis hin zur aktuellen Zero-Waste-Strategie. Diese Kategorie kennt sie alle. Rezepte, die geliebt werden oder unbedingt mal gekocht werden sollten bis hin zur Anleitung der eigens erstellten Flüssigseife.
 
Wenn der Gedanke daran Freude bereitet und die Umsetzung auch erfolgt, sollte es unbedingt behalten werden. Reicht aber vielleicht manchmal nicht auch ein einziges Foto von einer einzigen Seite aus einem Kochbuch? In diesem Fall, sollte voll auf Digitalisierung gesetzt werden und das Kochbuch einen neuen Besitzer finden.
 
 
Ich behalte es, da es wieder nützlich werden könnte. Das ist die Abteilung Fremdsprachenwörterbuch oder Reiseführer.
 
Für mich eine der schwersten Kategorien der Aufzählung. Gerade Reiseführer. Sie enthalten Erinnerungen oder verheißen neue Abenteuer. Am besten nur die Reiseführer behalten, die auch ganz sicher und auch bald wieder Reiseziel sein werden und den Rest anderen wagemutigen zur Verfügung stellen.
 
 
Ich habe sie noch nicht zurückgegeben. Bücher leihen und verleihen ist toll, nur manchmal wollen die eigentlichen Besitzer, sie auch gar nicht so recht zurückerhalten.
 
Mutig sein, ansprechen und nachhaken. Sollten sie dann nicht zurück zum Besitzen gehen, kann man sie, mit gutem Gewissen als den eigenen Besitz deklarieren und entsprechend der vorherigen Kategorien damit verfahren.
 
 
Bücher können ein Leben und eine Seele sowie eine ganze Geschichte mit und in unser Leben bringen und ich würde immer davon abraten sie leichtfertig zu entsorgen, aber nach der getroffenen Entscheidung, welche bleiben sollen, können die übrigen gerne unterschiedliche neue Wege finden.
 
 
 
Wohin mit den übrig gebliebenen Werken?
Ich habe öffentliche Tausch-Bücherregale für mich am besten empfunden und kam auch schnell mit Leuten ins Gespräch, die die Bücher weiter an Altersheime, soziale Einrichtungen oder den privaten Gebrauch abgeholt haben. Der Wiederverkauf kann sich aber auch mitunter rentieren und die gängigen Plattformen im Internet oder auch einige Läden hierfür sind gute Anlaufstellen. Die berufsbezogenen Bücher finden oft ihren Weg, wenn an der Arbeit in die Runde gefragt wird. Praktikanten und Studenten aber auch Berufseinsteiger können oft davon profitieren.
 
 
 
Neukonsum von Büchern, und jetzt?
Wer sich auch mit dem Neukonsum auseinandersetzen möchte und aber auf das tatsächlich physische Buch nicht verzichten möchte, der kann über eine Bibliothekskarte nachdenken, um die alten Muster zur Gänze abzulegen. Das digitale Buch ist in der heutigen Zeit aber oft die erste Wahl und kann auch meist ausgeliehen werden. Wer gerne sein eigenes Exemplar weiterhin hat, kann trotzdem das eBook vorziehen und sich über Neuzugänge im Bücherregal so von vorn herein – zumindest aus eigener Verantwortung – „schützen“. Ein letztes Wort zur Vollständigkeit, auch digital sollte darauf geachtet werden, den Überblick nicht ganz zu verlieren!
 
 
 
Viel Spaß beim Lesen und falls ihr noch andere Kategorien besitzt, lasst es mich gerne wissen.

Eure Jasmin
 

Habt ihr Lust diesen Weg mit mir zusammen zu gehen?

Gebt eure E-Mailadresse ein und erhaltet immer die neusten Blogposts

Minimalismus – Mut zur leeren Oberfläche

Der grundlegende Tipp besteht darin alle Oberflächen im eigenen Zuhause weitestgehend leer zu räumen. Dieser Tipp, der leeren Oberfläche ist erst mal leichter gesagt als getan. Der ein oder andere ist selbstverständlich mutig genug, sich einer leeren Oberfläche in seinem Zuhause zu stellen und es einfach mal auszuprobieren ohne den schnell erreichbaren nützlichen Helfer in der Küche oder der leicht eingestaubten Dekoration im Wohnzimmer, nur wohin dann damit?

Die Schränke sind bereits voll und der Toaster findet keinen neuen Platz darin. Was tun mit der weggeräumten Deko der Fensterbank? Die Entscheidungen
müssen getroffen werden, die Gegenstände wegräumt oder gegeben werden. Eben der ganz normale Wahnsinn im täglichen Umgang mit den vielen Dingen, die wir besitzen. Als Übergangslösung vielleicht den Toaster oder die Brotschneidemaschine kurz in den Backofen verfrachten – natürlich nur solange er aus ist – und die Deko in eine Kiste verstauen bis zum Ende des Selbstversuchs. Ein späteres Überdenken des Weiteren Weges nimmt das natürlich nicht ab, aber es verschafft erst mal Luft zum Experimentieren.

 

Herangehensweise in der Praxis – Ein Selbstversuch

Mein Vorschlag wäre es, sich für einen Ort zu entscheiden mit dem begonnen wird. Eine Fensterbank, ein Regal, einen Bereich auf einem Schrank oder gleich einen Thekenabschnitt in der Küche ganz frei zu räumen und nicht sofort alles auf einmal von allen Oberflächen verbannen zu wollen und dann sehen, was so passiert im Innen und Außen.

Wenn es dann geglückt ist und der gewählte Bereich frei von allen Gegenständen sowie frisch gewischt ist, sollte einen Schritt zurück gegangen und sich die Frage gestellt werden, wie wirkt der Raum nun auf mich und wie sieht er im Vergleich zu den anderen angrenzenden Flächen für mich aus? Als erstes stelle ich als Resultat immer die optische Ruhe fest, die daraus resultiert, aber das war in den meisten Fällen noch nicht alles und ganz leer bleibt auch eher nicht immer alles.

 

Mögliche positive Auswirkungen

Neuer Platz Raum für Kreativität. Z.B. lädt eine freie Küchentheke dazu ein, ein neues Rezept zu probieren. Zumindest ist die Wahrscheinlichkeit höher, als bei einer vollgestellten Ablage mit kaum Platz zum Vorbereiten. Mich motiviert eine großzügige Arbeitsfläche immer sehr.

Neuer Platz für neue Projekte. Z.B.: lädt ein frei geräumter Esszimmertisch wahrscheinlich eher dazu ein, daran mit den Kindern zu basteln oder zu malen, als ein ohnehin schon überladener Bereich im Kinderzimmer.

Mehr Konzentration durch Verringerung der optischen Ablenkung. Am leeren also aufgeräumten Schreibtisch lernen oder arbeiten und sich längerfristig zu fokussieren oder gleich in einem ordentlichen Zimmer Konzentration finden, ist meist leichter, als zwischen vielen verschiedenen Dingen, die unseren Blick oder unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Reduzierung des Aufwands und somit der benötigten Zeit beim Sauber machen. Ziemlich logisch scheint der Ansatz, dass um so weniger ich zu handhaben habe, während ich putze, um so schneller bin ich fertig. Wer eine leere Fensterbank staub wischt, wird also immer schneller sein, als wenn zuvor unzählige Kleinigkeiten zuerst selbst vom Staub befreit werden müssen und dann erst die eigentliche Fensterbank dran ist. Der Vorteil ist also prinzipiell weniger Abzustauben oder zur Seite zu räumen zu müssen beim täglichen Putzen.

Ablenkung verringern Fokus erhöhen. Wer versucht durch Meditation oder autogenes Training, Traumreisen oder auch das Vorlesen von Geschichten – allein oder mit seinen Kindern – zur Ruhe zu kommen, wird feststellen, dass die wohltuende Leere im Außen auch immer Ruhe im Inneren mit sich bringen wird.

Mehr Luft zum Atmen: Wer bei der jährlich anstehenden Weihnachtsdekoration schon einmal das Gefühl hatte, dass es einem den Atem verschlägt, da der eigene Lebensraum auf einmal so voll war, dass das Einatmen schwer fiel, es sich aber wieder normal einstellte nachdem alles wieder sicher einen Monat später in den Dekokisten verstaut wurde, hat es bereits selbst am eigenen Leibe erfahren. Dieser erlebte oder eben nicht erlebte Freiraum hat direkten Einfluss auf unseren eigenen inneren Gemütszustand.

Freiraum und Weite stehen also Chaos und Enge gegenüber und beeinflussen uns auf die eine oder andere Weise.

 

Was passiert nun mit dem frei geräumten Platz?

Die magische Vermehrung von Dingen sobald ein einziger Gegenstand die leere Fläche erobert, ist oft wie eine Freigabe zur Übernahme, wobei hingegen eine ganz frei geräumte Fläche vorerst mehr Gegenwehr in mir erzeugt, um wieder den ersten Gegenstand dort hin zu stellen.

Bei der Betrachtung unseres kleinen Experiments stellt sich jetzt zuletzt die Frage, welche Gegenstände dort wieder einziehen und warum?

    • Haben die sich dort langsam wieder ansammelnden Gegenstände
      keinen eigenen Platz (kein Zuhause), um sie zu verstauen?

    • Ist der Platz an dem die Gegenstände verstaut werden, wenn sie nicht in Benutzung sind, zu aufwendig einzuräumen oder zu erreichen, sodass es wenn möglich schnell vermieden wird – bewusst oder unterbewusst?

    • Vielleicht fehlt ein System, um den Dingen zu begegnen? Ein klassisches Beispiel wäre die Post auf der Küchentheke. Vielleicht fehlt hierbei nur ein kleiner Posteingangskorb an einer anderen Stelle. Ein weiterer Klassiker ist der Schlüssel, der dann auch immer hervorragend vermisst werden kann und einmal die Woche mit Sicherheit gesucht wird. Vielleicht bedarf es in diesem Fall nur eines kleinen Hakens, einer kleinen Schale oder einem Schlüsselbrett im Eingangsbereich der Wohnung?

 

Anders ist es im Bereich der Dekoration, die in einer Kiste verstaut auf uns warten. Sind es Gegenstände, die wirklich Freude bereiten oder sind es nur Dauerstaubfänger, die jedes Mal zur Seite geräumt werden müssen, um
dort zu putzen? Die Dekorationskiste sollte nach einer angemessenen Abstand bringenden Weile wieder geöffnet werden, um zu schauen, was die Gegenstände
mit einem machen. Hat man die Dinge vielleicht vermisst oder sogar vergessen? Sollen die dekorativen Stücke wieder aufstellt werden oder wird eine andere
Entscheidung getroffen, wie es mit ihnen weitergehen soll? Dieser zeitliche Abstand hilft oft, um Klarheit über die eigene Bindung zu diesen Gegenständen zu
verschaffen.

 

Wer jetzt Angst hat, sich am Ende der Reise vorzukommen, wie in einer Bahnhofshalle, sollte in der Zukunft auf Teppiche, Vorhänge, Gemälde; großzügige
Lampenschirme oder Kissen als Dekorationsgegenstände setzen, um Schall zu absorbieren und Behaglichkeit zu erlangen. Die Realität zeigt allerdings, dass man selten ganz ohne Dekoration oder geliebte Gegenstände bleibt, sie aber am Ende viel bewusster auswählt und dann auch viel mehr zu schätzen weiß.

 

Da Minimalismus, meiner Meinung nach, sehr persönlich und für jeden individuell anders ist und es weder eine bestimmte Anzahl von Gegenständen oder gar ein richtiges Maß von Sachen gibt, die besessen werden sollten, sollte jeder ganz allein für sich selbst entscheiden, wieviel für das eigene persönliche Wohlempfinden das Maß der Dinge ist.

 

Viel Erfolg beim Selbstversuch mit den leeren Oberflächen und teilt mir gerne eure Erfahrungen mit!

 

Habt ihr Lust diesen Weg mit mir zusammen zu gehen?

Gebt eure E-Mailadresse ein und erhaltet immer die neusten Blogposts

10 Tipps zum Schenken – Alle Jahre wieder

Die besinnliche Zeit des Jahres steht vor der Tür. Gebäck, Lichter, Tee, Gesang, Weihnachtsmärkte und Gemeinsamkeit sind auch in diesem Jahr wieder mit großer Freude erwartet. Seit einigen Jahren mischt sich aber auch ein etwas anderes Gefühl in meinem Leben zeitweilig unter. Die Weihnachtszeit ist auch die Zeit des großen Konsums. Weihnachtsdekoration, zusätzliche Plätzchenausstecher, Schleifenband, Pullover mit lustigen jahreszeitlichen Motiven, Festtagsoutfits, Adventskalender, und und und. Die Liste ist je nach persönlichem Geschmack unendlich erweiterbar oder auch auf eins, zwei Teile reduzierbar. Ungeachtet der Anzahl, um die es sich handelt, erinnern uns diese Gegenstände vielleicht an die eigene Kindheit oder malen ein Bild unserer liebsten Momente und lassen unser Herz jedes Jahr höher schlagen und die kommende Zeit mit großer Vorfreude erwarten.

Was wenn Geschenke nicht nur Freude auslösen?

Bei Geschenken geht es um die Geste. Das Geschenk soll im aller besten Fall Freude für Schenkenden und den Beschenkten verleihen sowie Liebe und Zuneigung zeigen. Was aber, wenn der alljährliche Zauber beim einzelnen eher ein Gefühl der Beklemmung auslöst? Das Geschenkpapier und das Schleifenband des Geschenks sowie Kartonagen von selbst beschafften als auch erhaltenen Geschenken türmen sich. Das freudig erhaltene Spielzeug für die kleinsten landet nach kurzer Zeit in einer Ecke. Ein erhaltener Pullover passt nicht und muss umgetauscht werden, falls möglich. Die kleine Aufmerksamkeit für die Erwachsenen ist so gar nicht im Sinne des Beschenkten. Kurz um, das ein oder andere Geschenk lief nicht ganz nach „Plan“.

Ist es undankbar, sich über manche Geschenke nicht zu freuen?

Das Gefühl formuliert sich als Frage in meinem Gedanken: „Ist es undankbar, sich über Geschenke nicht zu freuen?“. Alles halb so wild, es ging ja eben um die ehrliche Geste und über die freut sich selbstverständlich jeder. Aber wenn der erhaltene Gegenstand nun so gar nicht den eigenen Vorstellungen entspricht, warum nicht genau da ansetzen und die Art und Menge der jährlichen Geschenke einmal offen hinterfragen? Wer nicht gleich zu einem radikalen Geschenkeverbot greifen möchte und das Risiko eingehen möchte Freunden und Verwandten vor den Kopf zu stoßen, weil seid gewarnt, es ist ein heikleres Thema als zum Teil vermutet, sollte vielleicht über kleinere auch wirksame Schritte nachdenken. Die Emotionen sind ein großer Teil von Weihnachten und so sollten eben auch die Gefühle Raum bekommen, die vielleicht etwas gegen den Strom schwimmen. Ein gemeinsames Bewusstsein innerhalb des Kreises der Schenkenden kann schon ein toller erster Ansatz sein und dieses Ziel muss nicht mit einem schlechten Gewissen verbunden einhergehen.

Was also praktisch tun, wenn sich der alljährige Geschenkemarathon so gar nicht erstrebenswert anfühlt?

Hier ein paar Tipps, die ihr im ersten Schritt selbst anwenden könnt oder auch gleich mit euren liebsten besprechen könnt:

      • Gemeinsame Unternehmungen statt Dingen schenken (von gemeinsamer Maniküre bis zu einem Besuch im Freizeitpark)
      • Erbrachte Spenden für gemeinnützige Zwecke schenken
      • Gutscheine für ungeliebte Tätigkeiten im Haushalt schenken (z.B. Fensterputzen selbst oder beauftragt)
      • Verzehrbare Geschenke z.B. Essen & Trinken schenken
      • Aufbrauchbare Geschenke z.B. Seifen & Creme schenken
      • Eine Wunschliste für Kinder UND Erwachsene erstellen für Freunde und Verwandte (Wunschlisten über das gesamte Jahr hinweg führen)
      • Wichteln: Nur einen Namen losen/ ziehen innerhalb der sich beschenkenden zum Beschenken
      • Die Anzahl der Geschenke pro Person generell begrenzen oder sogar auf Geschenke zwischen den Erwachsenen ganz verzichten
      • Sich zusammentun und ein größeres Geschenk von mehreren ermöglichen
      • Ohnehin notwendige zukünftige Anschaffungen als Geschenkideen formulieren


Wichtig bei allen Vorschlägen ist, dass nicht alle Vorschläge zu allen passen. Der eine fühlt sich damit sehr wohl, den anderen stimmt die selbe Vorstellung traurig. Ziel sollte es also immer sein, überhaupt erst einmal offen darüber reden zu können und dann muss auch nicht gleich ein Vorgehen in Stein gemeißelt werden. Warum nicht von Jahr zu Jahr einfach mal etwas Neues versuchen? Ein ganz einfacher Vorsatz könnte z.B. sein, dass dieses Jahr die Geschenke in buntem Zeitungspapier verpackt werden oder in braunem Papier, das von den Kindern selbst bemalt wird. Keine Einsparung und geht euch nicht weit genug? Dann vielleicht doch eher ein Geschenkeverzicht zugunsten von über das Jahr verteilten gemeinsamen Kochabenden. Alles ist offen und muss zu den in der Beziehung lebenden Menschen passen.


Ich wünsche euch viel Erfolg und eine besinnliche Weihnachtszeit und lasst mich gerne wissen, ob ihr weitere Ideen oder Erfahrungen zum Schenken oder Beschenkt werden habt. 

Habt ihr Lust diesen Weg mit mir zusammen zu gehen?

Gebt eure E-Mailadresse ein und erhaltet immer die neusten Blogposts

Minimalismus – DIE zwei Gründe für zu viel

Eigentlich ist es kein Geheimnis, dass an der ein oder anderen Stelle im eigenen Zuhause Sachen gelagert sind, die man vielleicht nie wieder verwenden wird. Oft sind es nützliche Gegenstände, die man sicherheitshalber aufbewahrt, da sie entweder einst gutes Geld gekostet haben, immer noch wie neu anmuten oder wir damit eine Vorstellung verbinden von etwas das wir gerne machen würden bzw. was wir uns gerne tun sehen würden.

In der Summe der Dinge ist es eine Ansammlung von emotionalen Gegenständen, nützlichen Just in Case Teilen, Duplikaten, alten Lieblingsstücken oder ganzen noch nicht ausgeführten Projekten mit dem dazugehörigen Material.

Wenn wir nun den Bestand in den eigenen Wänden betrachten, fällt auf, dass für den gesamten herumstehenden oder liegenden Überfluss eine einfache Formel gefunden werden kann.

Es handelt sich immer um einen oder um eine Zusammensetzung der folgenden Punkte:

  1. Eine aufgeschobene Entscheidung
  2. Eine unvollständige Handlung

Abgesehen vom notwendigen Reduzieren des Neukonsums liegen in diesen Punkten, die zwei notwendigen Phasen, um maßgeblich den eigenen Besitz zu verringern. Es gilt also eine Entscheidung zu treffen und dann zur Tat zu schreiten.

Die zwei Erklärungen für Überfluss dienen dazu, sich bewusst zu machen, ob es sich um Plunder, Trödel, Kram, Gerümpel bzw. Wust handelt oder der jeweilige Gegenstand doch ein geliebter oder nützlicher ist, der unbedingt durch eliminieren des Überflusses einen Ehrenplatz in der ersten Reihe verdient hat.

 

Was genau ist eine aufgeschobene Entscheidung?

Im Bezug auf Gegenstände, die das Haus verlassen sollen, ist die Antwort auf diese Frage der aufgeschobenen Entscheidung naheliegend, es handelt sich eben genau darum eine Entscheidung zu treffen. Die Entscheidung nicht zu vertagen, sie nicht zu relativieren, sie nicht zu ignorieren oder sich vor ihr zu drücken, weil sie zu schwer ist, sondern sich schlicht und einfach zu entscheiden.

In meinem Fall war es in der Vergangenheit z.B. die bewusste Entscheidung zu treffen, das kleine stark verrostete Dreirad, dass beiden Jungs bereits zu klein war, als sie das notwendige Alter mit den entsprechenden Fähigkeiten zum Fahren des selbigen erreicht hatten, nicht mehr länger aufzubewahren, sondern es zum Wertstoffmobil zu bringe, als der nächste Termin anstand.

 

Was ist eine unvollständige Handlung?

Im Fall des Dreirads habe ich also entschieden, dass das Dreirad unser Zuhause verlässt und auch schon entschieden, wohin es dann gebracht werden soll. Sollte ich es jetzt aber entgegen meiner guten Vorsätze weiterhin in meiner Garage Tag für Tag stehen lassen, dann ist das die fehlende Handlung, also die unvollständige Handlung. Jede Art des Verbleibs, nach der Entscheidung was mit den Dingen geschieht, sei es z.B. die Spende, der Verkauf, die Entsorgung oder auch das Verschenken, stellt demnach eine Art der nicht vollständigen Handlung dar und lässt die Dinge weiterhin bei euch zurück.

 

Hängt die unvollständige Handlung immer direkt mit dem Aussortieren zusammen?

Nein, anders kann dieser zweite Grund deutlich werden, bei der Vorstellung eines leeren Fotoalbums, mit den unsortierten, unausgesuchten, einzuklebenden Fotos in einem großen Stapel gleich daneben. In diesem Fall handelt es sich um Aufgaben oder ganze Projekte, die auf ihre Abarbeitung warten. Ein weiteres Beispiel wäre eine alte Sammlung von VHS Kassetten oder CDs, die eines Tages – noch vor ihrer Entsorgung – in ein anderes Format übertragen werden sollten oder ein Stapel immer noch zu reparierender Kleidungsstücke. 

Bei diesen vorherigen Beispielen, muss die Frage gestellt werden, ob zum ersten diese Handlung je tatsächlich priorisiert wird oder immer eher etwas anderes zu tun ist, dass man doch viel lieber täte mit der zur Verfügung stehenden Zeit und ob dann nicht ein anderer Weg für diejenigen Dinge der tatsächlich richtigere Pfad wäre?

Um dies noch genauer zu verdeutlichen: Für die Bilder eine passende Kiste zu finden und zu verstehen, dass man eben nicht der Fotoalbumtyp ist – auch wenn es entzückend wäre – oder das Digitalisieren der alten Datenträger einem Unternehmen zu überlassen sowie die Reparaturen der Kleidungsstücke zum Änderungsschneider zu geben. Ja, es kostet dann meist einmalig eine gewisse Summe an Geld, diese Dienstleistungen in Kauf zu nehmen, aber es besteht eben auch die Möglichkeit nach einer solchen Betrachtung alles anderweitig zu entrümpeln, sollte die Entscheidung getroffen werden, dass es weder die Zeit noch das Geld wirklich wert ist.

 

Nur diese zuvor beschriebene Art von stetigem Hinterfragen der letztlichen Konsequenz schütz uns davor, dass die Stapel der Dinge, die jedes Jahr neu in unser Leben trudeln auch bewältigbar bleiben und nicht nur anwachsen. Die Summe von vielen nicht getroffenen Entscheidungen oder nicht vollständig getätigten Handlungen führen sonst letztendlich dazu, dass die Garage aus allen Nähten platzt und das Auto leider keinen Platz mehr darin findet, aber gut, das verrostetet Dreirad kann dann zumindest im trockenen stehen.

In diesem Sinne viel Erfolg beim deutlichen Hinsehen, Entscheiden und der vollständigen Handlung!

 

Habt ihr Lust diesen Weg mit mir zusammen zu gehen?

Gebt eure E-Mailadresse ein und erhaltet immer die neusten Blogposts

Minimalismus – Eine Box macht den Unterschied

Relativ am Anfang meiner Reise las ich Tipps und Tricks zum besseren Aussortieren. Nicht, dass ich Schwierigkeiten mit dem Aussortieren hatte, ich machte es ja eher erst gar nicht. Mögliche Rückschlüsse auf mich und mein Leben waren noch in weiter Ferne und ich versuchte eher nach der Ankunft meines zweiten Sohnes Raum zu finden für das neue kleine Leben und all die Dinge, die neu oder wieder den Weg zu uns fanden. Relativ ahnungslos taste ich mich also heran an das große Projekt – Weniger ist Mehr.

 

Eine Box als Zwischenlager im Ausgangsbereich der Wohnung

Der Tipp klang recht simpel: Stell eine Box in die Nähe deiner Eingangstür – oder wohl wichtiger, sie in diesem Fall Ausgangstür zu nennen – und nutze die Box als Zwischenlager für Dinge, die dein Haus verlassen sollen.

 

Die Idee die Box recht sichtbar im Bereich des Ausgangs zu platzieren, bringt mit sich, dass man immer daran erinnert wird, welche Gegenstände den Weg aus der Tür finden sollten. Eine kontinuierliche Erinnerung, um für jeden Weg zu überlegen, ob der Weg an der einen oder anderen Stelle vorbei führt an der der Gegenstand gewissenhaft und nachhaltig einer andern Zukunft überlassen werden kann.

 

Aussortieren ohne die direkte Frage des „Wohin damit?“

Hintergrund der Box und warum sie so raffiniert ist, ist dass man Sachen gleich herausnimmt, sobald entschieden wurde, dass die Gegenstände nicht mehr länger im eigenen Besitz bleiben. Das Buch landet also nicht wieder im Regal mit dem Knoten im Taschentuch, es bei Gelegenheit in ein öffentliches Bücherregal zu bringen. Nein, es kommt in die Box und das nächste Mal, wenn ich ein Brot beim Bäcker kaufe, nehme ich es direkt mit. Eine rund um perfekte Sache, die dazu geführt hat, dass unzählige kleine Dinge im Laufe der Zeit mein Zuhause verlassen durften. Sollte ich die Lösung des “Wohin damit?” aber eben noch nicht kennen und mich fragen, wohin mit dem Buch, habe ich die Möglichkeit den Weiterverkauf oder das Spenden unabhängig vom Aussortieren zu hinterfragen.

 

Die Schattenseite der Box – Die Box läuft über

Nun gibt es aber eine Schattenseite. Was, wenn ich das Wohin für viele Dinge nicht schnell genug finde, aber es prinzipiell schaffe mich von Dingen zu trennen? Die Kiste wird voll und blieb voll, egal wie sehr ich jedes Mal überlegte, was wohin gehen sollte. Die Recherche kommt nur schleppend voran. Orte sind nicht auf meinem täglichen Weg zur Arbeit, zum Einkaufen oder zur Kita zu erreichen sondern ein großer Umweg, wenn nicht sogar prinzipiell schwer erreichbar bzw. transportierbar.

Nehmen wir als kleines Beispiel den hübschen gläsernen Serviettenhalter meiner Oma, der ein Jahr und vielleicht sogar länger in der Box überdauerte. Servietten im eigenen Haushalt sind für mich eher unnötig, wenn man Wasser und Seife besitzt. Das darf aber jeder ganz für sich allein entscheiden. Ein Waschlappen und Handtuch sparen unnötiges Papier zu verbrauchen und sollte Besuch wirklich mal notwendig machen, dass sie den Weg auf den Tisch finden, dann bin ich bereit eine kleine Kardinalsmütze zu falten und sie hübsch auf den Teller zu stellen und würde wohl selbst dann noch von einem extra Serviettenhalter absehen. Wie auch immer, der Serviettenhalter sollte eigentlich ja nur als Beispiel dafür dienen, dass sich so in der Nähe der Tür gut sichtbar für mich und andere ein kleiner Schrein, der nicht mehr geliebten Dinge entwickelte. Leicht chaotisch und nicht sehr dekorativ mehrten sich die Dinge über die Zeit, die nicht recht gehen wollten, obwohl der Tipp doch so einfach klang. Es wollte mir kein Ort einfallen für den die Dinge geeignet waren oder an dem ich im normalen Alltag einfach dazu kam, es zu spenden, um ihnen ein neues Leben zu geben. Mir ist natürlich klar, dass man sie einfach hätte wegwerfen können, aber wer mich etwa näher kennen lernt, wird erfahren, dass das meine letzte Karte ist, von der ich – wenn möglich – gerne keinen Gebrauch mache. Letzte Fußnote auch auf den gängigen Internetportalen und dem Bürgersteig gehen manche Gegenstände selbst geschenkt nicht an den Mann.

 

Sollten alle Dinge immer ein neues Leben bekommen?  

Ein kleiner exemplarischer Einschub an dieser Stelle; In unserem Zeitalter der Kapselkaffeemaschine möchte ich folgende Frage in den Raum stellen: Wenn jemandem ein solch wunderbares Gerät geschenkt wurde (gebraucht und nicht umtauschbar, da eher geerbt statt geschenkt) und nun mit einer solchen Frage konfrontiert ist, darf derjenige sich auf Grund der nachfolgenden Argumentation sehr gerne auch anders entscheiden. Jede Kapselkaffeemaschine weniger auf der Welt ist eine gute Sache und das einmalige Recycling auf dem Wertstoffhof des Geräts ist – meiner Meinung nach – eine notwendige Handlung. Das Recycling ist einmalig und der weitere Gebrauch pro einzelner Tasse Kaffee eine kontinuierliche Umweltverschmutzung und somit gibt es eindeutig Ausnahmen in denen durchdachtes Recycling die richtige Entscheidung ist.

 

Die Box – Ein optisch dekoratives Desaster. Die Box zieht um!

Kommen wir zurück zur nun nicht mehr sehr schön anzusehenden Box im Eingangsbereich. Die Box musste umziehen, bis ich mir über den zukünftigen Weg der Dinge klar wurde, um nicht ständig in einer Art Drucksituation, aber auch nicht im Chaos zu leben, da ich ja eben genau mehr Ordnung wollte und mich das optische Chaos sehr störte.

Da bezogen auf den Ausgangstipp eine Box mit Deckel den Sinn eben so verfehlte, wie sie gar an einen andern Ort zu stellen, an dem sie nicht mehr ständig sichtbar wäre,  stand für mich die Idee mit dem Deckel nicht wirklich zur Diskussion und als Resultat stand die Box nicht mehr weiter im Weg herum, sondern zog um in einen Schrank. 

 

Meine eigene Version mit der Box zu arbeiten

Ich entschied mich also für meine eigene Version des Tipps. Eine Routine, die mir erlaubte die aussortierten Gegenstände dann anzugehen, wenn ich abends den Tag oder die Woche durchdachte und mir die Sachen dann vorzubereiten, wenn ich soweit war. Bis heute liegen Dinge in der Box, die nur sehr schleppend das Haus verlassen, aber nun kam die Erkenntnis. Selbst das war ein kleines Geschenk, denn es zwang mich, mich ihnen offenen Auges zu stellen und sie nicht auf ewig im Schrank zu verstecken, denn die gleiche Lösungssuche wäre wohl nie so intensiv zu Tage getreten, hätten die Dinge nicht den Weg in die Box gefunden. Sollte es also doch noch dauern bis ich den Serviettenhalter tatsächlich endlich ins Sozialkaufhaus bringe, so habe ich zumindest endlich die richtige Lösung dafür gefunden und den Weg recherchiert und somit den Grundstein für andere Gegenstände gelegt, die den gleichen Weg gehen werde.

 

Ich wünsche euch viel Erfolg bei eurer eigenen Version

Habt ihr Lust diesen Weg mit mir zusammen zu gehen?

Gebt eure E-Mailadresse ein und erhaltet immer die neusten Blogposts

Minimalismus – Ein Teil pro Tag

Auf meiner Suche nach einem geeigneten Ansatz, um den Berg in meinem Kopf, in meinem Kleiderschrank und in den vielen nach dem Tetris-System gestalteten Schränken sowie in Regalen verharrenden Dingen zu begegnen, dachte ich irgendwann: Vielleicht, wenn ich jeden Tag nur ein Teil aussortiere und mich von ihm trenne, habe ich auch 365 Teile weniger in meinem Leben. Sollte das nicht einen Unterschied machen? 


Bestandsaufnahme ohne Kapitulation

Wenn die Wohnung noch sehr voll ist und all die kaputten Teile, die Duplikate und Werbegeschenke noch in allen Ecken stecken, wenn der Weg noch ganz am Anfang ist, ist es eine gute Sache, um sich erst mal bewusst zu werden, was eigentlich so in den Schränken ist. Es kann mit einer Bestandsaufnahme verglichen werden, die aber ganz behutsam stattfindet, ganz ohne, dass der Aussortierende vor dem Berg kapituliert, bevor eigentlich überhaupt recht begonnen wurde.

Die Ein Teil pro Tag Strategie dient dazu sich dem Thema zu näher, aber auch, wieder einen Einstieg zu finden, falls eine kleine Flaute vorherrschte und ein neuer Anfang gesucht wird.

Ein Teil zu finden kostet nicht viel Kraft, wenn es als tägliche Routine stattfindet und, wenn sich der Aussortierende auch nur an die ein Teil pro Tag Strategie hält, kann er ja im Geiste auch gut mal für eine Woche vorplanen, sollte eine neue Kruschecke entlarvt worden sein und sich in dieser bestimmten Woche ruhig richtig gut fühlen.

 

Ein Lagerplatz für die alten Schätze muss gefunden werden

Auf keinen Fall dürfen die aussortierten Dinge am vorherigen Ort verbleiben nur mit einer geistigen Notiz. Es sollte auf jeden Fall ein gutes Zwischenlager gefunden werden, um die aussortierten Dinge zu sammeln. Das Ziel war es ja Erfolge zu feiern ohne einen zu großen Arbeitsaufwand bewältigen zu müssen. Wer jetzt jedes einzelne Buch zum Bücherschrank tragen möchte, hat wohl sehr viel mehr zusätzlichen Aufwand erschaffen. Mein Vorgehen war, erst ein paar Dinge mit dem gleichen Ziel zu sammeln und die aussortierten Stücke dann möglichst auf einem Weg, von anstehenden Besorgungen, zu entsorgen.

 

Zwei Alternativen bzw. Erweiterungen zur – Ein Teil pro Tag Methode

Ging es mir manchmal dann doch alles zu langsam, habe ich mein Vorgehen erweitert zur: Ein Teil pro Raum Methode. Ihr dürft euch gerne selbst herausfordern, was ihr alles als Raum miteinbeziehen wollt. Überlegt hierzu einfach mal, wo überall Dinge von euch lagern.

Ein anderes Herangehen wäre immer dort, wo gerade gearbeitet wird, ein Teil zu entscheiden. So zu sagen die: Ein Teil pro Haupttätigkeits Methode. Zum Beispiel während ich koche, die Küche zu scannen oder beim Aufräumen des Wohnzimmers eben das Wohnzimmer sowie beim Einräumen der Wäsche den Kleiderschrank, etc.. Das Auge und der Geist werden nach und nach wachsamer, aber ich bin kein all zu großer Freund von Multitasking und somit bevorzuge ich einen eigenständig geplanten Streifzug durch die Wohnung, das Haus, den Keller, den Dachboden oder den Schuppen. 


Die Strategie fürs Belohnungssystem

Was bei dieser Vorgehensweise ausbleibt ist der direkte große sichtbare Erfolg – was es allerdings bring, ist ein am Ball bleiben, auch wenn nicht unendliche Stunden investiert werden können. Es gibt einen Fortschritt und es sollte nicht vergessen werden, dass wenn es tatsächlich im Sinne einer To do Liste abhakt wird, für diesen Tag das Belohnungssystem des eigenen Körpers anspringt und somit jeden Tag ein Erfolg entsteht. Vorsicht: Suchtgefahr!


Die Lösung für die weniger geliebten Ecken des eigenen Wohnens 

Nun sind wir auch schon beim letzten Punkt meiner Beobachtung angelangt; Wir verbringen oft sehr wenig Zeit in Räumen, die als „zu viel an allem“ empfunden werden. Vom Keller oder der Garage erst einmal ganz zu schweigen. An diesen Orten nur ein einziges Teil zu entnehmen, das schaffen wir alle ohne, dass wir dem großen Ganzen die Stirn bieten müssen. Nur wann wird denn ohne Überforderungsgefühl überhaupt an einem Ort wie dem Keller angefangen?

Mein Beobachtung fand im Laufe der Zeit selbst die Lösung, denn um so ordentlicher und luftiger manche Bereiche meines Wohnens wurden, um so schwerer wurde es Teile dort zu bestimmen, die gehen sollten und so ergab es sich von allein, dass ich meinen Weg in die weniger geliebten Bereiche oder sogar  in den Keller fand! 

Das Vorgehen in den primären Wohnbereichen zu beginnen, hat noch einen weiteren Pluspunkt denn, wer in den Räumen anfängt, die auch am häufigsten benutzt werden, verändert das Leben dort und das ist dann auch als erstes spürbar und das wiederum ist der Ansporn, der euch und mich weiter machen lässt.

 

Ich wünsche euch viel Erfolg und seid nachsichtig mit euch, auch wenn es nicht gleich der ganz große Wurf wird, im Sinne des Sprichworts: „Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut!“ genauso wenig kamen all die Dinge an einem Tag in die eigenen Wände, warum sollten sie es dann an einem Tag verlassen? 

Eure Jasmin!

Habt ihr Lust diesen Weg mit mir zusammen zu gehen?

Gebt eure E-Mailadresse ein und erhaltet immer die neusten Blogposts