Der Endowment-Effekt! Warum Aussortieren weh tut!

Der Endowmenteffekt (Besitztumseffekt) beschreibt, dass wenn ein Gegenstand erst einmal in unseren Besitz übergegangen ist, bei dem Versuch ihn wieder loszulassen, genau der Bereich des Gehirns aktiviert wird, der auch für Schmerz zuständig ist!

Damit aber noch nicht genug. Die Beurteilung des prinzipiellen Wertes eines Objekts nimmt in dem Moment an Wert zu, in dem er anfängt uns zu gehören. Es geht sogar soweit, dass eine tatsächliche mehr als Verdopplung des Wertes in uns stattfindet.

 

 

In zuvor gegangenen Generationen oder auch anderen Gegenden der Welt, in denen es einen Vorteil darstellt, die wenigen Dinge, die besessen werden, zu bewahren, scheint dieses Verhalten nachvollziehbar. Was aber, wenn unsere vorherrschende Überflussgesellschaft dazu führt, dass eben dieses innere Hemmnis zum Horden unendlich vieler Dinge führt? Wer will schon freiwillig Schmerz erleiden? Also schnell wieder ab in die hinterste Ecke mit all den Dingen! Vielleicht geht es ja auch aus Versehen verloren? Solch frommen Wünsche erfüllen sich leider zumeist nicht.

 

 

 

Was also tun, damit der Besitz nicht zur Last wird?

 

Dinge erzielen nicht den erwünschten Verkaufspreis? Also zurück in den Keller. Gleich neben die Lampe, die ja vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt noch mal aufgehängt werden könnte. Neben der Lampe, die Kiste mit den noch zu bewältigenden ausgedienten Kinderspielsachen. Könnte doch alles noch mal gebraucht werden, oder?

Was wenn aber gar nicht die Frage: „Ob es noch Sinn macht, die Dinge zu behalten?“ die Antwort gibt, sondern unsere Inselrinde im Gehirn, die allein beim Gedanken des Entsorgens mit körperlichem Schmerz reagiert, ist es auch klar ersichtlich, warum wir bei der ständigen Flut an Dingen in unserem Alltag fast ertrinken in dem Versuch, dem eigenen Besitz wieder Herr zu werden und leichter oder gar befreiter durch Leben zu gehen. Wir müssen uns also dem Schmerz stellen, ob wir nun wollen oder auch eigentlich nicht. Für mich ist immer der erste Schritt es zu verstehen, was da in mir vorgeht, um dann ganz bewusst gegen steuern zu können.

 

 

 

Da hilft nur eins: Erfolge motivieren!

 

Das Gehirn muss trainiert werden, dass das Befreien etwas Positives ist. Mehr Platz, mehr Zeit, mehr Fokus für das Hier und Jetzt sind Effekte, die sich nach und nach einstellen. Um so weit zu kommen, müssen wir mit kleinen Erfolgen beginnen.

 

·       Die Ein Teil pro Tag Methode kann da sehr hilfreich sein. Jeden Tag ein kleiner Erfolg und am Ende des Jahres 365 gesammelte Erfolge.

 

·       Eine Liste zu erstellen hilft, die dann physisch abgehakt werden kann, um den gefühlten Erfolg zu verstärken.

 

Also klein starten kann helfen und somit das Gehirn trainieren, in dem immer, wenn ein Erfolg erzielt wurde, Glückshormone freigesetzt werden. So können wir es schaffen längerfristig dem Endowment-Effekt entgegen zu wirken.

 

 

Die Fähigkeit, die aber am notwendigsten ist, die wir erlernen müssen ist:

Neue Dinge nur – wenn überhaupt – überaus bedacht in unser Leben und Zuhause zu lassen!

 

 

 

Warum sollten wir etwas ändern?

 

Unsere unerledigten Aufgaben türmen sich. Die Gegenstände in unserem Leben haben keinen festen Platz. Erlebnisse, Hobbies, Interessen oder auch Ausflüge finden nicht statt, da wir uns um unseren eigenen Haushalt drehen oder vor lauter Dingen wie gelähmt sind und uns in Ablenkung verirren. Oder drittens, doch genau das Gegenteil, das eigene Zuhause wird gemieden, wenn nur möglich, nichts wie raus, bloß nicht Zuhause entspannen, da kommt ja keiner zur Ruhe.

 

Das äußere Chaos spiegelt das innere Chaos wieder oder doch anders herum? Die Selbstdarstellung durch Gegenstände durch die wir uns identifizieren geht also zumeist nicht auf.

Wir können noch so schöne Dinge besitzen, wenn wir dafür unser Leben verpassen oder nicht zur Ruhe kommen geht die Rechnung zu unseren Ungunsten aus. Ich rede in der Folge nicht von einem radikalen Verzicht aller weltlichen Güter, jedoch können weniger dafür wesentlichere Dinge uns helfen Klarheit im Innen und Aussen zu finden, um unsere ganz bewusste Identität dann neu zu gestalten.

 

 

Wenn diese Gedanken euch also nun motiviert haben, die Sache im großen Stil anzugehen, schaut in die 52 Wochen Challenge und nutzt das aufkommende neue Jahr und befreit euch!

 

 

 

Ein gutes neues Jahr 2021, eure Jasmin

 

 

 

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