Von Dingen & dem Sinn des Lebens

Vor kurzem habe ich, wie schon so oft, darüber nachgedacht, was wohl der Sinn des Lebens sein könnte. Um gleich den Druck aus solch schwerer Kost zu nehmen, möchte ich anmerken, dass es nach meiner Auffassung kein richtig oder falsch geben kann, also nehme ich vorweg, dass auch ich nur ein für mich mangelhaft akzeptables Ergebnis erzielt habe. Erneut. Ob nun also für manche Gott oder für andere die Natur, also schlicht die Fortpflanzung oder gleich das ganze Universum hinterfragt wird, überlasse ich somit jedem einzelnen.

 

Da nicht immer eine existenzielle Lebenskrise vorausgehen muss, um sich mit sich selbst und seinem eigenen Leben zu beschäftigen, möchte ich also dazu ermutigen, die Frage nach dem Sinn des Lebens einmal in vereinfachter Weise auf mein Lieblingsthema nämlich den Besitz weltlicher Güter anzuwenden. Getreu dem Motto „Das letzte Hemd hat keine Taschen“.

 

Ich habe vor längerer Zeit mal die Frage gelesen, ob unsere Besitztümer uns besitzen oder wir sie und ich finde, dass hier schon der spannendste Ansatz liegt.

Wenn ich also mein Leben damit verbringe Konsumgüter in allen Größen, Formen und Farben zu erlangen und dann fortwährend für ihre Pflege und Instandhaltung zuständig bin, verbinde ich immer einen Teil meines Seins mit eben diesen Gegenständen. Folglich habe ich im Umkehrschluss um so mehr freie Kapazitäten, um so weniger ich mit dem Erhalt von Gegenständen zubringen muss. Geht es hierbei um ein Haus einen Garten oder vielleicht sogar einen Swimmingpool, erklärt sich das meist ganz von allein. Natürlich ist es ein Unterscheid, ob 20m2 Boden geputzt werden müssen oder 120m2. Sind wir aber trotzdem mutig und stellen uns die gleiche Frage bei einem Buch oder einer zusätzlichen Teetasse relativiert sich dieses Gedankenkarussell drastisch zu einer Lappalie und als Empfindung bleibt, dass im Bücherregal oder im Küchenschrank dieser zusätzliche Gegenstand doch nun wirklich kein Problem ist. Natürlich nicht. Warum sollte auch von Problemen gesprochen bzw. geschrieben werden, schließlich waren wir ja beim Sinn des Lebens und diese Tasse wird mich bzw. uns schon nicht davon abbringen dem Nachzugehen. 

 

Der Alltag allein veranlasst uns fortwährend mit neuen Dingen konfrontiert zu werden, die wir als notwendiges Übel meist ohnehin besitzen müssen. So zu sagen eine Grundausstattung. Wie diese allerdings auszusehen hat, entscheiden wir selbst. Nach reichlicher Überlegung schienen mir all diese einzelnen Dinge, ob groß oder eben auch nur klein, die wir anhäufen doch eher ein Unsinn des Lebens zu sein, wenn sie uns binden und festhalten und uns von so wichtigen Fragen abhalten, wie dem prinzipiellen: “Warum überhaupt das ganze Spiel?” und was wir wiederum hiervon schlussendlich ableiten.

 

Wir halten uns in Betriebsamkeit, Ablenkung und Zerstreuung, statt uns zum Beispiel in Gemeinschaft oder im eigenen Gestalten zu finden.

 

Ich maße mir nicht an, eine Antwort auf die Sinnfrage zu geben, lediglich empfinde ich es in diesem Zusammenhang spannend, dass in unserer heutigen Konsumgesellschaft es für uns zum Alltag gehört, uns durch Besitz zu definieren, zu erhöhen, abzugrenzen und zu verwirklichen, aber die wenigsten das Streben nach Besitz als ihren Lebenssinn bezeichnen würden, wenngleich ihm so viel Stellenwert und Bedeutung beigemessen wird.

 

Sollten wir also als Ausrichtung Bedeutsamkeit, Glück, Mitmenschlichkeit, Partnerschaft, Fortpflanzung oder sogar Macht erwägen, müssten wir die Dinge, die uns im Wege stehen beiseite räumen, um Platz zum stillen Denken zu finden, um eine Vision von uns selbst zu entwickeln und das erste Ziel auf diesem Wege zu beschreiten.

 

In diesem Sinne ;), wünsche ich euch viel Erfolg beim Freiräumen von Teetassen oder größerem sowie beim Pläne schmieden, eure Jasmin.

 

 

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2 Gedanken zu „Von Dingen & dem Sinn des Lebens“

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