Aussortieren! Wo anfangen? Ein Schrank voller Erinnerungen

Letzte Woche hatte ich meinen ersten Kundentermin. Es ging mir darum herauszufinden, ob ich all das, für mich selbst erlernte der letzten Jahre, auch für andere in die Tat umsetzen kann. Ich besuchte also eine Freundin einer guten Freundin, die gerade ihr zweites Kind bekommen hatte.
Das war auch exakt die Lebensphase, in der ich das erste mal das Gefühl hatte, dass mir all die Dinge, im wahrsten Sinne des Wortes, über den Kopf wuchsen.

Im Vorfeld hatte ich mir überlegt, welche prinzipielle Herangehensweise meiner Meinung nach, die beste sein würde. Ich entschied mich natürlich dafür mit der Bekleidung zu beginnen. Diese Kategorie ist die am direktesten tatsächlich körperlich erfühlbare und auch die mit der ich mich mit Abstand am besten auskenne. Die Herausforderung bestand also eher darin, dass ich keine kleine Vorlesung in Textil- oder Bekleidungstechnik halte 😉 !

Mit einer sehr minimalistischen Einweisung legten wir also gleich los und nahmen alle Kleidungsstücke, die im Schlafzimmer vorhanden waren und legten sie auf ihr Bett. Obwohl ich zu Beginn, die Menge an Kleidungstücken als sehr überschaubar empfand, lag doch eine nicht zu unterschätzende emotionale Herausforderung vor uns.

Mein erstes Learning war aber, dass sich in Kleiderschränken nicht nur Kleider befinden können. Wir nahmen also erst mal eine leere Kiste und sammelten alle nicht der Kategorie Kleidung entsprechenden Gegenstände hinein und stellten sie zur Seite. Die Verlockung ist groß sofort ein Heim für Dieses oder Jenes zu finden und sich dadurch aber zu verlieren. Eine Kategorie nach der anderen ist die grundlegende Regel, damit sichtbare Erfolge und Klarheit entstehen können.

So wie es die unterschiedlichsten Profile für Konsumtypen gibt, stellte ich relativ schnell fest, dass es auch für das Behalten von Dingen gewisse Mustern gab, die von Mensch zu Mensch unterschiedlich vorherrschend sind.

Im Laufe unseres super harmonischen und lustigen Termins, stellte sich nach einem zögerlichen Beginn recht schnell ein betriebsames emsiges Abarbeiten ein. Ich merkte, wie die gestellten Hilfsfragen bei meinem Gegenüber immer mehr zur eigenen Entscheidungsgrundlage dienten und konnte erkennen, welcher hauptsächliche “Typ des Behaltens” sie war. Für sie sind Kleidungsstücke aufgeladen Erinnerung. Sie kann schnell und strahlend erzählen, wann und wo sie folgendes Kleidungsstücke erworben hat und ich konnte förmlich sehen, wie sie wuchs und strahlte mit jeder ausgelösten Erinnerung. Wieder andere ihrer Kleidungsstücke zeigten eine tiefe Verbundenheit zu der Person, von der sie sie geschenkt bekommen hatte auf. Ihre Kleidungsstücke waren also zu einem großen Teil eine Kollektion der Erinnerung an besondere Orte und Menschen.

Diesem grundlegenden Muster auf die Schliche gekommen, konnten wir leichter bestimmen, ob sie die Kleidung behielt, um sie anzuziehen oder, um die Erinnerung zu bewahren und das gute Gefühl, das damit verbunden ist.
Der Kleiderschrank sollte allerdings in erster Linie dazu dienen sich anzuziehen, was aber nicht bedeutet, dass keine Erinnerungsstücke behalten werden können – nur vielleicht eben nicht dort zwischen Kleidern vermischt und versteckt. Gute Lösungen sind ein Foto davon als Erinnerung zu machen oder für ganz besondere Schätze eine explizit dafür vorgesehene Erinnerungsbox zu haben.

Also sind die hilfreichen Fragestellungen für einen Schrank voller Erinnerungen folgende:

Magst du es an dir und ziehst du es noch an?

Wenn ja:

Naja, ab zurück in den Schrank!

Wenn nein:

Kann es gleich weg oder soll ein Foto gemacht werden und du sagst dann adieu?

Oder:

Kommt es in deine Box für besondere Erinnerungsstücke?

Nach deutlich mehr Stunden als von mir im Vorfeld antizipiert und trotz eines hervorragend kooperativen zwei Monate alten Neugeboren hatten wir nicht nur ihren Kleiderschrank, sondern auch ihr Mann hatte spontan seinen Kleiderschrank ebenso ausgemistet und wir hatten gemeinsam eine stattliche Menge an Teilen definiert, die wir sowohl verkaufen, an eine weitere Freundin weitergeben oder auch für gute Zwecke spenden wollten.

Wir beendeten den Termin mit der Hausaufgabe, die Dinge, die wir zusätzlich aus dem Kleiderschrank gezaubert hatten, die eher ins Büro oder das Kinderzimmer gehörten zuzusortieren und verabschiedeten uns mit einem unendlich positiven Gefühl.

Ich werde es auf jeden Fall wieder tun 🙂

Hoffe ihr habt eine wunderbare Woche,
Eure Jasmin

Wie der Diderot-Effekt uns zu mehr Konsum verleitet

Was versteckt sich hinter dem Diderot-Effekt?

Der Diderot-Effekt oder besser: „Warum mein neues Kleid unbedingt ein neues Paar Schuhe braucht? Warum meine neue Jacke einen neuen Schal benötigt? Warum eine neue super moderne Küche auch neue Elektrogeräte notwendig macht? Warum der neue Badezimmervorleger auch nach neuen Handtüchern oder der neue Teppich auch gleich nach einer neuen Couch verlangt?“

Der Diderot-Effekt beschreibt das vergleichende Bewerten zwischen allen möglichen Dingen, der entsteht, wenn ein neuer Gegenstand, also eine Neuanschaffung, in unser Zuhause kommt. Wenn aus diesem Vergleich dann der Zwang entsteht weitere Gegenstände erneuern zu müssen, weil die alten Besitztümer nun nicht mehr zusammenpassen oder die alten Dinge auf einmal schäbig, arm bzw. nicht standesgemäß, abgegriffen, abgetragen, verschlissen, abgenutzt oder gewöhnlich erscheinen, ist der Schritt zum erneuten Folgekonsum, um die entstandene Diskrepanz auszugleichen, sehr häufig ganz, ganz schnell der Fall. Trifft das zu, sind wir dem Diderot-Effekt zum Opfer gefallen.


Wo kann der Diderot-Effekt auftreten?


Nicht nur beim Erwerb von neuen Dingen kann der Diderot-Effekt auftreten, auch wer schon mal renoviert hat, kennt dieses Gefühl vielleicht. Kaum ist der Boden erneuert oder z.B. die Wände frisch gestrichen, fällt einem auf, dass die Türen, Fenster oder Heizkörper dringend auch mal genauer unter die Lupe genommen werden sollten. Wenn dann die alten Möbel wieder an Ort und Stelle gebracht wurden, wirkt auf einmal das ein oder andere durchaus erneuerungswürdig.


Aber auch vor uns selbst macht der Diderot-Effekt nicht halt. So habe ich ihn auch bei der Schönheitspflege, also beim Aufhübschen als sehr bekanntes Gefühl entdeckt. Ein sehr aufwändiges oder besser sehr elegantes Kleid wirkt nur richtig oder vollständig, wenn auch Haare und Make-up entsprechend abgestimmt wurden. Also auch hier findet der Vergleich zum Erhalt eines stimmigen Gesamtbildes statt. 


Bei Festivitäten jeder Art passen wir unser Umfeld an ein Gesamtkonzept an. Bei der Hochzeitsfeier z.B. mieten viele von uns ein besonderes Auto oder gar eine Kutsche, da der noble Zwirn im eigenen Auto einfach nicht richtig wirken will. 


Wir konsumieren also Möbel, Kleidung, Autos, Make-Up und vieles, vieles mehr und kaum kommt ein neuer Konsum hinzu, stellt der alt bewährtes in Frage. 


Wie sollten wir mit dem Diderot-Effekt umgehen?


Gerade letzte Woche habe ich mir selbst endlich eine neue Winterjacke gekauft und musste live und in Farbe feststellen, wie kritisch ich meinen “alten” Rucksack betrachtet habe, der 5 Minuten vorher noch total toll war und auf einmal von mir sehr kritisch beäugt wurde. Hierbei merkte ich, wie stark der psychologische Druck ist, eine Harmonie im Missverhältnis zwischen zwei Dingen wieder herzustellen, wo auch immer die eigenen erstrebenswerten idealen Bilder von Fall zu Fall auch herkommen sollten.


Ich sage nicht, dass Sachen nicht ersetzt werden dürfen oder „angepasst“ und es nicht schön sein kann, auf etwas hin zu sparen und sich dann daran zu erfreuen. Ich bin auch nicht grundsätzlich für den prinzipiellen Konsumverzicht. Allerdings glaube ich, dass wenn solche Effekte uns so deutlich beeinflussen, es gut ist, sie zu kennen, um ganz gezielt JA oder NEIN sowohl zum ersten neuen Badezimmervorleger bis hin zum letzten „notwendigen“ Handtuch sagen zu können.


In diesem Sinne, eine ganz und gar Zwang freie Vorweihnachtszeit!

Eure Jasmin



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Bildungs- & Weiterbildungsmaterialien aussortieren

In diesem Artikel werde ich 5 hinderliche Gedankengänge zum Überwinden erläutern, die das Loslassen von Bildungs- und Weiterbildungsmaterialien verhindern.

 

 

Im Laufe meiner Ausbildungen und Weiterbildungen haben sich einige hartnäckige Ordner und Materialien mit vermeintlichem unschätzbarem Wissen und Wert in mein Zuhause eingeschlichen. Manche davon lagern im Keller und wieder andere im direkten Zugriff im eigenen Büroschrank. Was hinter dieser hübschen Sammlung steckt und welche Emotionen im Weg stehen, um sich mehr Freiraum zu schaffen, möchte ich heute genauer beleuchten.

 

 

1.             Nützlich in der Zukunft

 

Gerade, wenn das gelernte Grundlage unserer Ausbildung und des späteren Berufsfeldes ist, scheint der Gedanke, dass es zur rechten Zeit hervorgeholt und nachgelesen werden könnte absolut sinnvoll. Die Wahrheit ist aber, dass Fachbücher weitaus besser strukturiert sind, als die eigenen Unterlagen und das gesuchte dort schneller gefunden werden kann. Sollten andernfalls aber mancher Inhalt so speziell sein, dass er kaum anders erneut zu beschaffen ist, sollte über eine „Teil!“-Digitalisierung nachgedacht werden, statt ordnerweise Fachwissen zu sammeln, für den Fall der Fälle, der vielleicht niemals eintritt. Die Frage, die ihr euch stellen solltet, ist also: „Würde ich die Information wirklich hier suchen oder doch das Fachbuch oder sogar noch eher schnell Wikipedia oder ähnliches befragen?“

 

 

2.             Eine spannende Information verpassen

 

Das spannende Buch, dass ihr immer noch mal lesen wolltet. Der Artikel, der doch so interessant klang. Die Passage im Buch, die unbedingt noch mal gelesen werden sollte. Das immer wieder zitierte Werk, in der Grundlagenforschung, das seit Stunde Null im Regal verweilt.

Die Frage, ob nicht noch spannendes Wissen enthalten ist, das euch sonst entgehen könnte, wenn ihr es entsorgt, veranlasst viele von uns, die Dinge bis in alle Ewigkeit „Zwischenzulagern“. Wenn ihr euch bis heute nicht dazu bewegen konntet und immer etwas anderes vorgezogen habt, könnt ihr mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass es wohl auch in Zukunft so bleibt und es vertrauensvoll jemandem weitergeben, der es tatsächlich liest oder gebraucht.

 

 

3.             Schönheit

 

Nicht alles was wir aufheben, ist allerdings pures Wissen. Wer im Handwerk oder in kreativeren Berufen ausgebildet ist oder dort bereits gearbeitet hat, besitzt wahrscheinlich eine wunderbare Sammlung an selbst erschaffenen Werken. Sind diese Werke aber nicht mehr nützlich, sollten nur die aller besten oder schönsten Stücke behalten werden und der Rest darf verkauft, verschenk, gestiftet und oder wie auch immer – nach einem gemachten Foto – weitergegeben werden. Sich von selbst gemachten und vor allem sehr gelungenen Dinge zu lösen, ist zwar schwer, aber gerade, wenn ihr fortwährend weiter schöpferisch tätig seid und euch weiterentwickelt, würdet ihr irgendwann in Dingen ertrinken. Bei mir war dieses schöne Stück z.B. ein super süßes selbstgenähtes Mädchenkleid aus der Berufsschule, dass ich dann einer Freundin für ihre Tochter geschenkt habe. Nun sehe ich es dann und wann getragen an ihrer Tochter, was so viel, viel schöner ist, als es lediglich in einer Schublade liegen zu haben.

 

 

4.             Der Beweis

 

Spannend ist auch, dass manchmal, wie bei einer Urkunde oder einem Pokal, die aufgehobenen Unterlagen oder Gegenstände eine Art Zeugnis darüber sind, dass all das Wissen/ Können tatsächlich! erlernt, verstanden, angewendet, umgesetzt und erfolgreich absolviert wurde. Vielleicht verweilt gerade deswegen der Ordner, der am weitesten entfernt von den eigenen Talenten oder Interessen ist manchmal auf ewig im Schrank. Solltet ihr aber nicht vorhaben euch dem jeweiligen ungeliebten Thema, je wieder zu stellen, darf das schwierige Thema vielleicht gerne euer Zuhause verlassen.

 

 

5.             Viel investierte Arbeit – Sammlungen

 

Dieser Punkt ist eine Mischung zwischen dem Aspekt des Beweises und der Schönheit, aber doch auch noch etwas ganz anderes.

In meinem Fall ist es der Schnittkonstruktionsordner oder die Technischen- bzw. Entwurfszeichnungen, die ich Stunde um Stunde angelegt habe und am Ende ein eigenes Nachschlagewerk bzw. Portfolio erstellt habe.

Auf der einen Seite ist es der Beweis all der Konstruktionen und Entwürfe, aber auch teilweise für mich einfach sehr schön anzusehen, aber eigentlich kann ich nicht loslassen, da ich so viel „Arbeit in die Arbeit“ investiert habe. Es hat etwas von dem Erhalt einer Sammlung oder einer Kollektion, die einmal voneinander getrennt, nicht mehr gleich schön wäre und somit löse ich mich nur ganz widerwillig. Ich frage mich also, wie wertvoll ist diese Gesamtheit wirklich und welche der Dinge sind tatsächlich in der Zukunft nützlich oder für mich ganz besonders schön. Einmal die Vollständigkeit aufgelöst, werden sicher ganz schnell weitere Werke der Sammlung folgen.

 

 

Ich wünsche euch ganz viel Erfolg dabei, mehr Freiraum zu erschaffen für eure neuen Herausforderungen, eure Jasmin!

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2 einfache & sinnvolle Geschenke, die die Welt verändern

Nun ist es wieder soweit, der erste Advent steht vor der Tür und auch dieses Jahr kommt die Zeit des Schenkens und des beschenkt Werdens auf diejenigen zu, die Freunden und Familie gerne eine Freude machen würden. Die Krux an der Sache stellt sich mannigfaltig dar: Was wünscht derjenige sich, hat er überhaupt Wünsche, sollte es ein Konsumgut sein, muss es fair gehandelt sein oder etwa CO2 neutral, verpackt oder unverpackt, recycelt, aus der Region, vegan, aus biologischem Anbau, Cradle to Cradle? Die Liste der Fragen für den verantwortungsvollen Schenkenden ist gefühlt unendlich erweiterbar geworden. 

Treiben wir es doch noch eine Stufe weiter auf die Spitze: Kommen wir zu einem noch radikaleren Gedanken angesichts unserer vorherrschenden Konsumgesellschaft. Was wenn wir nicht den zu Beschenkenden beschenken sondern gar jemand anderen? Hier wäre wohl für die meisten die Schmerzgrenze erreicht, was soziales sowie nachhaltiges Leitbild betrifft – aber eben nicht für alle. Der ein oder andere hat vielleicht bereits ein Spendenlos geschenkt, aber was wenn wiederum auch keine Chance auf einen möglichen Gewinn daran geknüpft ist? Also eine reine Spende!


Genau zwei Möglichkeiten zum selbstlosen Schenken

Dieses Jahr möchte ich genau zwei Möglichkeiten vorstellen, die dieser Selbstlosigkeit nachgehen. Hierbei soll nichts bewiesen werden und auch niemand mit seiner Entscheidung, wie und was er zu Weihnachten schenkt, sich wünscht oder prinzipiell zur Verfügung hat, diskreditiert werden. Es geht hierbei einzig und allein um die freie Wahl und die unterschiedlichen Möglichkeiten sowie Gedanken, die es wert sind mal gedacht zu werden. Also stellen wir uns die irritierend anmutende Frage, ob es dieses Jahr eine Ziege sein darf – aber eben nicht für uns oder unsere Liebsten selbst!


Darf es dieses Jahr eine Ziege sein?

Die wunderbare Organisation Plan ermöglicht nicht nur eine Ziege zu verschenken, sondern auch einen Brunnen, ein Lama, Schafe oder eine Leseecke in einer Schule, Strom für eine Frühchenstation und so einiges mehr. Die Möglichkeiten sind sehr vielseitig und am liebsten würde jedes Projekt Unterstützung finden. 

Die Frage ist, warum fühlt sich die Art von Geschenk, bei dem der gegenüber nichts direkt erhält, gar nicht so gut an, wie das Überreichen eines neuen Pullovers? Diese Emotion muss überhaupt nicht so sein, ist die Antwort. Wenn der gegenüber sich entsprechend über die Wohltat freut, wie eben über den neuen Pullover, kann es für den Beschenkten sowie den Schenkenden das gleiche Glück bedeuten. Sprich Wunscherfüllung oder eine “gelungene” Überraschung machen beim Schenken die positive Kommunikation aus und zünden das Glück auf beiden Seiten. Das physische Überreichen eines Gegenstandes ist somit eher „antrainiert“ also konditioniert.  

Unter Plan.de findet ihr eine Vielzahl von unterstützenswerten Projekten. Es gilt also nur den eigenen Wunschzettel mit den anderen im eigenen Umfeld zu teilen und solche Geschenkideen ins allgemeine Wunschspektrum aufzunehmen! Dann sind in diesem Jahr unter dem Weihnachtsbaum eventuell nicht nur Pullover oder die neuste Technik sondern eben auch ein Fischteich oder Bienen für eine Imkerei zu finden. 

Sollten die minimalistisch denkenden unter uns jetzt also so begeistert sein wie ich, von dieser wunderbaren Möglichkeit, dann schaut gleich mal bei Plan Deutschland vorbei und sagt euren Liebsten, dass ihr euch dieses Jahr sehr über eine Ziege für eine junges Mädchen in Bolivien freuen würdet!

Den eigenen Baum unter den Weihnachtsbaum legen!

Nun hatte ich euch aber 2 sinnvolle & einfach zu erlangende sowie umzusetzende Geschenkideen versprochen! Ist eure Agenda also mehr im Umweltschutz zu finden, dann verschenkt oder wünscht euch statt Socken dieses Jahr gleich einen oder mehrere Bäume in der eigenen Heimat oder im fernen Nicaragua, als Schulprojekt oder zur Existenzsicherung bzw. -gründung z.B. bei primaklima.org. Bereits ab 3€ könnt ihr einen sinnvollen Beitrag leisten und etwas ganz besonderes Schenken! 

So oft habe ich schon selbst gelesen, dass der eigene Minimalismus zu mehr Großzügigkeit führt und gerade zu den Feiertagen scheint mir das besonders einfach, da ohnehin ein gewisses Maß an „Konsum“ oft ohnehin stattfindet – zumindest bei den meisten. 


Zuletzt möchte ich noch erwähnen, dass es natürlich weitere zahlreiche sehr unterstützenswerte Organisationen mit gemeinnützigen Spendenaufrufen gibt. Schreibt mir eure eigenen Favoriten sehr, sehr gerne in die Kommentare, damit wir voneinander lernen können! Ich habe mich für diese beiden entschieden, da sie sehr direkt und handlungsorientiert sind und würde mich freuen, wenn der ein oder andere sich davon inspirieren lassen würde.


Eine schöne Adventszeit, eure Jasmin

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Von Dingen & dem Sinn des Lebens

Vor kurzem habe ich, wie schon so oft, darüber nachgedacht, was wohl der Sinn des Lebens sein könnte. Um gleich den Druck aus solch schwerer Kost zu nehmen, möchte ich anmerken, dass es nach meiner Auffassung kein richtig oder falsch geben kann, also nehme ich vorweg, dass auch ich nur ein für mich mangelhaft akzeptables Ergebnis erzielt habe. Erneut. Ob nun also für manche Gott oder für andere die Natur, also schlicht die Fortpflanzung oder gleich das ganze Universum hinterfragt wird, überlasse ich somit jedem einzelnen.

 

Da nicht immer eine existenzielle Lebenskrise vorausgehen muss, um sich mit sich selbst und seinem eigenen Leben zu beschäftigen, möchte ich also dazu ermutigen, die Frage nach dem Sinn des Lebens einmal in vereinfachter Weise auf mein Lieblingsthema nämlich den Besitz weltlicher Güter anzuwenden. Getreu dem Motto „Das letzte Hemd hat keine Taschen“.

 

Ich habe vor längerer Zeit mal die Frage gelesen, ob unsere Besitztümer uns besitzen oder wir sie und ich finde, dass hier schon der spannendste Ansatz liegt.

Wenn ich also mein Leben damit verbringe Konsumgüter in allen Größen, Formen und Farben zu erlangen und dann fortwährend für ihre Pflege und Instandhaltung zuständig bin, verbinde ich immer einen Teil meines Seins mit eben diesen Gegenständen. Folglich habe ich im Umkehrschluss um so mehr freie Kapazitäten, um so weniger ich mit dem Erhalt von Gegenständen zubringen muss. Geht es hierbei um ein Haus einen Garten oder vielleicht sogar einen Swimmingpool, erklärt sich das meist ganz von allein. Natürlich ist es ein Unterscheid, ob 20m2 Boden geputzt werden müssen oder 120m2. Sind wir aber trotzdem mutig und stellen uns die gleiche Frage bei einem Buch oder einer zusätzlichen Teetasse relativiert sich dieses Gedankenkarussell drastisch zu einer Lappalie und als Empfindung bleibt, dass im Bücherregal oder im Küchenschrank dieser zusätzliche Gegenstand doch nun wirklich kein Problem ist. Natürlich nicht. Warum sollte auch von Problemen gesprochen bzw. geschrieben werden, schließlich waren wir ja beim Sinn des Lebens und diese Tasse wird mich bzw. uns schon nicht davon abbringen dem Nachzugehen. 

 

Der Alltag allein veranlasst uns fortwährend mit neuen Dingen konfrontiert zu werden, die wir als notwendiges Übel meist ohnehin besitzen müssen. So zu sagen eine Grundausstattung. Wie diese allerdings auszusehen hat, entscheiden wir selbst. Nach reichlicher Überlegung schienen mir all diese einzelnen Dinge, ob groß oder eben auch nur klein, die wir anhäufen doch eher ein Unsinn des Lebens zu sein, wenn sie uns binden und festhalten und uns von so wichtigen Fragen abhalten, wie dem prinzipiellen: “Warum überhaupt das ganze Spiel?” und was wir wiederum hiervon schlussendlich ableiten.

 

Wir halten uns in Betriebsamkeit, Ablenkung und Zerstreuung, statt uns zum Beispiel in Gemeinschaft oder im eigenen Gestalten zu finden.

 

Ich maße mir nicht an, eine Antwort auf die Sinnfrage zu geben, lediglich empfinde ich es in diesem Zusammenhang spannend, dass in unserer heutigen Konsumgesellschaft es für uns zum Alltag gehört, uns durch Besitz zu definieren, zu erhöhen, abzugrenzen und zu verwirklichen, aber die wenigsten das Streben nach Besitz als ihren Lebenssinn bezeichnen würden, wenngleich ihm so viel Stellenwert und Bedeutung beigemessen wird.

 

Sollten wir also als Ausrichtung Bedeutsamkeit, Glück, Mitmenschlichkeit, Partnerschaft, Fortpflanzung oder sogar Macht erwägen, müssten wir die Dinge, die uns im Wege stehen beiseite räumen, um Platz zum stillen Denken zu finden, um eine Vision von uns selbst zu entwickeln und das erste Ziel auf diesem Wege zu beschreiten.

 

In diesem Sinne ;), wünsche ich euch viel Erfolg beim Freiräumen von Teetassen oder größerem sowie beim Pläne schmieden, eure Jasmin.

 

 

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Bettwäsche, Spannbettlaken, Kissen & Co.


Was befindet sich in den meisten Haushalten an Heimtextilien?

 


Zuerst möchte ich damit beginnen den gesamten textilen Dschungel der Heimtextilien einmal darzustellen.


·       In den meisten Haushalten mit Kindern befinden sich Babyschlafsäcke, Nestchen, Kleinkindbettwäsche, Jugendbettwäsche, Erwachsenenbettwäsche, inklusive der entsprechenden Kissen sowie Gästebettwäsche.


·       Ergänzt werden diese Artikel um die jeweils erforderlichen Kissen und Spannbettlaken sowie ev. Tagesdecken – falls das Bett eine Doppelfunktion zum Spielen oder Sitzen während des Tages hat.


·       Je nach Jahreszeit gibt es dann meist noch eine andere Ausführung für alle Bettbezüge z.B. in Bieber- oder glatter Baumwollbettwäsche oder sogar unterschiedlich dicke Bettdecken für in die Bettwäsche.



Soviel zur meist vorherrschenden Grundausstattung entsprechend der jeweiligen Altersgruppe im eigenen Zuhause.


·       Noch nicht berücksichtigt die Freude, die entstehen kann, wenn besonders schöne Muster das Schlafzimmer oder süße Motive das Kinderzimmer dekorieren und dazu verleiten noch eine zusätzliche Garnitur zu besitzen, weil sie so hübsch aussieht.


·       Außerdem ist oft zur eigenen Erleichterung der zeitlichen Koordination von Waschen und Wechseln der Bettwäsche die doppelte Ausführung an Sommer- bzw. Winterbettwäsche vorhanden.


·       Zuletzt befinden sich oft noch Dekokissen und kleinere bis größere zusätzliche Strickdecken& Babydecken sowie Wolldecken oder kleine Stofftiere, die das ganze Vervollständigen in der eigenen Sammlung.



Die Folge ist eine ganze Menge von Textilien in den Schränken und den Betten im Verlauf der Zeit.


Klingt bekannt? Dann schauen wir uns diese Textilschlacht heute einmal genauer an.




Wieviel Heimtextilien sind wirklich sinnvoll?



Natürlich muss diese Frage entsprechend der eigenen Wünsche und Bedürfnisse für jeden einzelnen gestellt werden, aber einige Aspekte der Betrachtung können helfen, hier mehr Klarheit zu finden.


·       Arbeitsaufwand. Hier ist der Leitsatz: Alles was besessen wird muss auch gepflegt werden.

Alles was auf den Betten liegt, staubt nach und nach ein& muss ordentlich gehalten sowie von Zeit zu Zeit gewaschen & danach verstaut werden. Der erste Aspekt, den es zu betrachten gilt, ist also bezogen auf die Frage: Wieviel ist mir die Dekoration bzw. sind mir die zusätzlichen Textilien an Zeit und Aufwand wert?


·       Optik. Als nächsten Aspekt möchte ich die Optik beleuchten. Schlichte hellere Designs eignen sich oft besser als stark auffallende Muster. Sie geben dem Raum meist mehr optische Ruhe sowie ein Gefühl von mehr Raum im Raum und ein „sich daran satt sehen“, stellt sich später oder vielleicht auch nie ein. Eine gesonderte zusätzliche Garnitur gerade mit schönen Kindermotiven in starken Farben und Motiven funktioniert meist nur in sonst sehr farblich ruhigen Räumen, da es ansonsten schnell überladen und unruhig im Kinderzimmer oder jedem anderen Raum aussieht.


·       Lagerung. Entsprechend dem Motto: Was du besitzt besitzt auch dich, ist es immer besser genau zu hinterfragen, was wirklich notwendig ist. Die Redewendung aus den Augen aus dem Sinn trifft psychologisch nicht zu, wenn der Platz des Lagers für die Ersatztextilien mitten im eigenen Lebensraum Zuhause ist und immer viel Platz in Anspruch nimmt.


Wie könnte dieses Lager in den eigenen Haushalt dezentraler oder platzsparender integriert werden?


o   Vakuumaufbewahrung ist eine Option, aber auch ein ziemlich hoher zusätzlicher Aufwand mit notwendigem ergänzendem Equipment

o   Kelleraufbewahrung (Dachboden, etc.) je Jahreszeit eine Möglichkeit, aber auch mit Organisation und zusätzlichem Aufwand verbunden, falls das Lager ausserhalb der eigentlichen Wohnung überhaupt geeignet ist

o   Unter dem Bett Lagerung schränkt entweder die Luftzirkulation der Matratze ein oder behindert bei Kistenaufbewahrung das Staubsaugen und beeinträchtigt so das Raumklima negativ

o   Schranklagerung geht je nach vorhandenem Lebensraum oft mit erheblichem Eintausch von Wohnraum oder anderweitigem Stauraum einher


Weniger Heimtextilien sind also egal wie auf jeden Fall immer mehr Freiraum.


·       Schlafklima. In Ländern in denen es einen kalten Winter und einen warmen Sommer gibt, ist der Wunsch nach unterschiedlichen Bezügen nachvollziehbar. Der nächste Wunsch nach unterschiedlichen Bettdecken auch. Die Frage wäre hier in wie weit diesen Bedürfnissen mit smarten Lösungen, wie Ganzjahresdecken, Kombinationsdecken, wärmenden& kühlenden Bezügen je Klima entsprochen werden kann?


Exkurs: Habt ihr euch entschieden nur noch ein Winter und ein Sommerset zu besitzen, muss immer alles am gleichen Tag gewaschen und neu bezogen werden. Also einfach das Abziehen gleich morgens als erstes einplanen und schon ist es kein Problem mehr. Sollte das Trocknen aufgrund des Wetters einmal nicht möglich sein und ihr habt keinen Trockner, könnt ihr immer noch auf die off season Bettbezüge zurückgreifen.

Ein anderer Denkanstoß hierzu wäre es vielleicht, dass in wärmeren Ländern oft die Tagesdecke/ Wolldecke im Sommer mit der umgeschlagenen Bettwäsche kombiniert wird ohne eine Bettdecke im Sommer zu beziehen.



Der erste Schritt ist es also sich all diese Aspekte bewusst zu machen und eine jeweilige Entscheidung abzuleiten, was für das eigene Wohl wirklich notwendig ist.


Ich finde es auch schon einen großen Erfolg bei notwendigem oder gewünschtem Neukonsum über diese Punkte zu reflektieren. Wo soll es Lagern, wie beeinflusst es die Raumwirkung, wie viel kostete es an Aufwand es zu besitzen und benötige ich diese Art von Textil für einen guten Schlaf? Bei Kindertextilien ist auch immer die Frage nach der tatsächlichen Nutzungsdauer ein guter Indikator für die Anzahl der notwendigen Garnituren.




Wie sahen meine bisherigen Entscheidungen aus?



·       Schlafsäcke habe ich in allen Größen einmal maximal in seltenen Fällen zwei Mal und sowohl an Freunde ausgeliehen, als auch natürlich für meine Kinder erneut selbst verwendet. In der verbleibenden Zwischenzeit habe ich sie gut verpackt im Keller aufbewahrt.


·       Nestchen für das Gitterbett mochte ich aus diversen Gründen der Luftzirkulation & des Einstaubens nicht wirklich und habe keines angebracht.


·       Kleinkindbettwäsche für das kleine Bett nach dem Stubenwagen habe ich von einer guten Freundin mit größeren Kindern geschenkt bekommen. Dies kam mir zugute, als mein jüngerer Sohn von heute auf morgen keinen Schlafsack mehr wollte. Ich habe sie sowohl an eine Freundin zwischenzeitlich ausgeliehen zwischenzeitlich auch im Keller gut verpackt gelagert.


Alle diese aufgezählten Artikel können nach der Nutzung, wenn die Kinder aus diesem Alter herausgewachsen sind, gut an Freunde weitergegeben werden oder natürlich auf dem Basar oder Börsen weiterverkauft werden (Nutzungsdauer).



·       Jugendbettbettwäsche habe ich immer noch aus meinem eigenen Bestand in Winter- und Sommerbezug von meiner eigenen Schulzeit bis heute in neutralen Tönen und diese benutze ich nun für das Etagenbett der Jungs mit Bettdecken ergänzt, die im Winter zu einer doppelten Decke zusammen geknöpft werden können.


·       Elternbettbettwäsche. Im eigenen Schlafzimmer gib es eine Garnitur Bettwäsche in Winter- und Sommerbezug mit Bettdecken, die im Winter zu einer doppelten Decke zusammen geknöpft werden können.


·       Spannbettlaken. Wir besitzen noch je zwei je Bett.

Exkurs: Gerade dünne Jerseyspannbettlaken, die häufig gewaschen werden, weisen über kurz oder lang kleine Löcher auf. Diese können natürlich geflickt werden, aber ich würde davon absehen alles auf den Bestand EINS zu reduzieren, um dann in die neu Beschaffungsspirale bei nächster Gelegenheit eintauchen zu müssen, nur um einem dogmatisch minimalistischen Selbstbild zu entsprechen. Ja, vielleicht ein Just in Case Aufbewahrungsmoment, aber gerade mit Kindern sollte, falls der Platz vorhanden ist, an den generellen Basics festgehalten werden.


·       Kissen. Wir haben je ein kleines Kissen für eine gute Kopfhaltung nachts als tatsächliches Kopfkissen. Dafür keine großen Kissen mehr im klassischen Sinne im Bett.

Zwei der großen Kissen haben wir behalten und sie zweckentfremdet als Sitzkissen zum Lesen und Spielen.


·       Gästebettdecken und -bezüge. Ab dem Frühling haben wir ohnehin die zweite Hälfte, der zu knöpfenden Bettdecken, für unsere Übernachtungsgäste zur Verfügung.

Ansonsten verwenden wir unsere Wolldecke für unsere Gäste mit Bettwäsche überzogen für die Nacht, sodass wir kein extra Besucherset mehr aufbewahren.


Exkurs: Solltet ihr Besuch bekommen und besitzt gar keine Gästesets mehr, könnt ihr auch immer fragen, ob es für sie einen großen Aufwand bedeuten würde, wenn sie ihre Zudecke selbst mitbringen, falls sie mit dem Auto zu Besuch kommen. Für die meisten ist das tatsächlich überhaupt kein Problem.


·       Decken/ Wolldecken. Mehr als zwei Decken brauchen wir nicht, da mehr Platz sowieso nicht auf dem Sofa ist und für die Betten benötigen wir keine extra Decken.



Die vielen, vielen Just in Case Szenarien sind so selten und so schnell anders lösbar also seid mutig und befreit euch! Ihr lest es ja, es bleiben immer noch so viele Textilien übrig sogar nach dem wohl überlegten Aussortieren.



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Minimalismus & ein Umzug

Nun war es soweit. Trotz der widrigen Umstände Dank Corona in fast allen Lebensbereichen stand in den letzten Wochen für mich und meine Familie eine besondere Situation an. Schwanger im letzten Drittel, mit zwei kleinen Söhnen einen Umzug mit Renovierung planen und durchführen in Zeiten von Kitaschließungen & Co.. In diesem Post möchte ich euch mitnehmen in das emotionale Umzugschaos im Spannungsfeld vom Abschneiden alter Zöpfe und dem Neugestalten auf dem Weg zu mehr Einfachheit!

Packen! Mit was beginnen?

Das Timing ist etwas schwierig, wenn du bereits begonnen hast, weniger zu besitzen. Packst du zu früh, werden Dinge immer wieder aus den Kisten genommen, da die meisten Gegenstände ja tatsächlich oft in Nutzung sind. Packst du zu spät, entsteht erst recht Chaos! Wo also anfangen?

Der Keller oder der Dachboden bzw. die Garage wären unter diesem beschriebenen Aspekt hervorragend geeignet aber natürlich nicht gerade mein erstes Wunschziel. Diese Orte sollten ausserdem erst später angegangen werden, da dort alle zu entsorgenden Dinge zwischengelagert werden und sich dort auch prinzipiell einfach mehr zu entsorgendes versteckt. Allerdings solltet ihr hier auch nicht zu spät ankommen, da auch das verantwortungsvolle Entsorgen Zeit benötigt. Beispiele hierfür wären, die notwendig zu planende Sperrmüllabfuhr, das warten auf den Termin des Schadstoffmobils, den Verkauf auf gängigen Plattformen sowie Märkten oder Basaren. All das findet nach dem eigentlichen Aussortieren statt und mein Wunsch, all die aussortierten Dinge noch mal im neuen Zuhause zwischenzulagern war sehr gering.

Der Vorteil daran mit der Wohnung anstelle der Lagerräume zu beginnen ist, dass wenn die “Lager” erreicht werden, der Muskel zum Loslassen im Gehirn bereits fleißig trainiert wurde und es viel schneller Fortschritte im Lagerbereich gibt. Ausserdem wißt ihr dann auch genau, was in der Wohnung noch vorhanden ist und doppelt und dreifach vorhandener Kram kann gehen.

Mein Weg begann also schon aufgrund der Vereinbarkeit mit dem Rest der Familie, sprich der Beaufsichtigung der Jungs, demnach im Wohnbereich.



Der erste so schön leere Karton.

 

Als der erste leere Karton vor mir steht, fühlt sich diese Leere so gut an, dass ich etwas brauchte, bis ich mich überwinden konnte, diese tatsächlich mit unseren Dingen zu befüllen. Es ist, wie ein innerer Widerstand, der das Chaos des Alltags gerne aus dem neuen Zuhause aussperren will.

Als ich mich dann für das Büro als ersten Ort entscheide und mit den ersten Ordnern beginne, ist es für mich allerdings anders als bei den vorherigen Ansätzen – irgendwie ist es noch mal intensiver. Die Frage, ob ich das wirklich alles von A nach B tragen möchte und benötige macht einen Unterschied! 

Es war nicht das erste mal, dass ich durch meine Akten ging und doch hat mich, noch bevor ich den ersten Ordner in den Karton stellte, eine Vielzahl von Papier verlassen. Den Ansatz alles aus dem Schrank zu nehmen und alles in die Hand zu nehmen und dann eine Entscheidung zu treffen, habe ich auch zuvor schon verfolgt, aber die Tatsache einen Karton zu befüllen und in einem anderen Zuhause damit anzukommen, veränderte und verstärkte das innere Gefühl erneut und half noch ein bisschen mehr loszulassen. 



Packen als Spurt oder als Marathon?

 

Es war ein bisschen beides. Manche Bereiche, wie das Badezimmer, in denen ich bereits sehr erfolgreich meinen Bestand reduziert habe und auch schon weiter mit meinen Bestrebungen zu Zero Waste bin, gingen mir ganz schnell von der Hand und habe ich auch erst ganz am Ende überhaupt gepackt, da mir sonst die alltäglichen Dinge zur Nutzung gefehlt hätten. Andere Bereiche hingegen zogen sich ewig in die Länge und manchmal wollte ich lieber verzweifeln, da ich weder eine Kiste packen wollte, noch schaffte mich einfach von dem betreffenden Zeug zu trennen. So leicht mir also der Bereich Kleidung und Bücher gefallen ist, so unangenehm waren für mich Erinnerungsgegenstände, Erbstücke und der Inhalt meiner Küche. Als Fazit könnte ich also sagen, dass das Packen selbst einfach und schnell ginge, wäre da nicht die mittlerweile stark gewachsene Aufmerksamkeit zum Unterscheiden, welche Gegenstände das Leben bereichern können, leider notwendig sind oder was hingegen belastet und gehen sollte.



Kein Umzug in Sicht aber trotzdem neuer Wind notwendig?

 

Für die von euch, die gerne von den Vorzügen einer solchen besonderen Situation profitieren wollen, aber nicht vorhaben den eigenen Wohnort zu wechseln, schlage ich vor, eine Packing Party für die ganze Wohnung oder auch nur für einzelne Bereiche zu feiern. Man packt zuerst ALLE Dinge in Kartons, um danach nur die Teile in einer gewissen vorherbestimmten Zeit oder auch einem Turnus (z.B. nur ein Teil pro Tag/ Woche) wieder herauszunehmen, die tatsächlich vermisst wurden. Nach Ablauf der gesetzten Gesamtzeit wird alles in den Kartons Verbliebene gespendet bzw. anderweitig verantwortungsvoll entsorgt.



Renovierungsbedarf oder die unzähligen Fahrten in den Baumarkt

 

Selbst wenn alle Freunde gefragt wurden, um Werkzeuge oder notwendige Geräte zu leihen und auch Maschinen zur einmaligen Nutzung anderswo gegen eine Gebühr geliehen wurden, bleiben unzählige Kleinigkeiten aber auch größere Dinge, die trotzdem gekauft oder besessen werden müssen. Von Schrauben bis Sägen und von Farben bis Pinseln. Notwendige Reparaturen an zu Schaden gekommenen Möbeln, wie in unserem Fall unserem Sofa aber auch Installationen von benötigten Lampen oder anderer gewünschter Technik, setzen Ersatzteile oder Montagezubehör voraus.

Auch Dinge, die bei der Übergabe in der neuen Wohnung verblieben sind – von Balkonkästen zu Restfliesen und von Einbauten bis zu alten Installationen. Es sind Entscheidungen zu treffen, Reparaturen oder Entsorgungen vorzunehmen und hierfür werden meist kleinere bis größere Anschaffungen notwendig.

Aber auch eine positive Erweiterung des Lebensraumes, durch z.B. einen Balkon oder einen eventuellen Garten bringen vielleicht den Wunsch nach einer Bank, einer Liege, eines Spielgerätes nicht nur für die Kinder oder auch nur eines Sonnenschirmes mit sich. Wie auch immer und in welcher Dimension auch immer, vom Besteckkasten bis zum Mülleimer oder einer neuen Vorhanglösung – so ein Umzug führt zum Überdenken des eigenen Lebensraums auf ziemlich allen Lebensebenen. 



Chance zum Hinterfragen des Bestands oder Herausforderung für das minimalistische Herz?

 

Und wieder ist die Antwort wieder ein klares beides! Emotionale Höchstgeschwindigkeit zwischen Reduzierung im ersten Schritt und Neukonsum in der zweiten Phase. Wir haben natürlich den Wunsch es uns auch im neuen Zuhause schön zu machen und es ist keine einfache Aufgabe sich dank Pinterest und Co., also angesichts all der schönen Dinge, immer an die eigenen lieb gewonnenen Prinzipien oder vielleicht auch „Schutzmaßnahmen“ zu halten.


Die Grenze zwischen geliebter nützlicher Neuanschaffung und Konsumwunsch bzw. auch Statusanschaffung sowie der Gefahr eines totalen Fehlkaufs bei übereilter Entscheidung bei gewissem Zeitdruck sind fließend und sollte diese besondere Lebensphase bei dem ein oder anderen von euch bald anstehen, drücke ich euch von Herzen die Daumen allzeit einen kühlen Kopf zu bewahren.



Eure Jasmin!


10 Tipps zum Aussortieren & Weitergeben von Kleidung

Als ich die 52 Wochen Challenge für das Jahr 2020 gestartet habe, war mein Ziel auf jeden Fall selbst Kategorie für Kategorie neu zu hinterfragen und somit habe ich mit euch im Januar begonnen, meine Kleidung einer erneuten Prüfung zu unterziehen. 

Auf der Suche nach der Antwort, warum ich selbst oft den Wald vor lauter Bäumen nicht sehe, kamen 10 Tipps zum Aussortieren von Kleidung heraus, die ich euch im Folgenden nun vorstellen möchte. Ausserdem habe ich mir auf meiner Reise bereits des öfteren die Frage gestellt, wo die aussortierten Kleidungsstücke dann ein neues Zuhause finden könnten und ein paar Anregungen diesbezüglich für euch zusammengetragen. 

Kleidung: Sie soll meist bequem, gut geschnitten für die eigenen Proportionen passend sowie zum Wohlfühlen und natürlich auch schön und vielleicht noch Ausdruck der eigenen Persönlichkeit sein.

Außerdem sollte Kleidung für die meisten idealerweise noch unkompliziert, gut zu kombinieren, langlebig sowie bestenfalls noch fair und nachhaltig produziert sein.

Dann kommt der Realitätsabgleich mit dem eigenen Kleiderschrank und alleine schon das Finden und Entscheiden von etwas Passendem für den heutigen Tag, stellt für den ein oder andern bereits eine mittelgroße Herausforderung dar. Aber warum ist das so? Warum haben wir trotz vollem Kleiderschrank gefühlt nichts Passendes zum Anziehen oder die Zeit bis wir etwas gefunden haben erstreckt sich oft über 15 Minuten? Weil das Gegenteil der Fall ist. Wir haben zu viel Dinge, die wir nicht verwenden und die den Blick auf die für uns tragbaren Kleidungsstücke in die Irre leiten. 

  

10 Tipps – Was sollte meinen Kleiderschrank verlassen & wo kann es dann hin?

 

1.)       
Unvollständige Kleidung – Hierbei handelt es sich um Sachen, die ein Paar oder ein Set darstellen, dem aber einzelne Teile fehlen. Wenn z.B. die zweite Socke eines Paars ein ganzes Jahr nicht wiederaufgetaucht ist, darf die zurückgebliebene Socke ggf. zum Schuhe putzen verwendet werden.

 

2.)       
Die Zeit-Regel – Alle Kleidungsstücke, die nicht einem saisonalen (Skibekleidung) oder wiederkehrenden zeitlich länger auseinander liegenden Zweck dienen (elegantes Abendkleid), aber trotzdem lange nicht getragen wurden, dürfen zur Kleiderspende. Um den Zeitraum für euch zu definieren könnt ihr auch eure Kleiderbügel umdrehen und dann schauen welche nach Zeitraum X immer noch anders herum im Kleiderschrank hängen. Solltet ihr euch bei einem Teil nach diesem erneuten Zeitraum, aber trotzdem immer noch sehr unsicher sein, nehmt es aus dem Schrank und zieht es gleich morgen oder noch am selben Tag an und erforscht, warum es so lange schon nicht getragen wurde. Stellt ihr fest, dass es eigentlich super ist, nehmt es wieder in eure Garderobe auf oder verabschiedet euch endgültig.

 

3.)       
Kaputte Teile – Überlegt bei kaputten Teilen, wie wahrscheinlich ihr es selbst reparieren werdet, ob ihr es zur Reparatur bringen werdet (Kosten-Nutzen abwägen) oder ob ein Freund oder ein Familienmitglied für die Reparatur in Frage käme. Entscheidet ihr euch für die Reparatur, dann setzt dieses Vorhaben ganz oben auf eine To do Liste und schließt die Aufgabe zeitnah ab. Solltet ihr es aber nicht kaputt anziehen wollen und auch eine Reparatur ist nicht sehr wahrscheinlich, dann hilft es euch auch kaputt im Schrank liegend nicht weiter. Sortiert es aus. Textilverwerter z.B. machen aus kaputter Bekleidung Putzlappen für die Industrie.

 

4.)       
Abgetragene Kleidung – Jedes Kleidungsstück aber auch ehemalige Lieblingsstücke können mit der Zeit durch Tragen, Waschen oder Reinigen deutlich Altersspuren, wie Pilling, Farbverlust aber auch Flecken und Löcher aufweisen. Sich dann von diesen Kleidungsstücken zu trennen, ist oft nicht ganz leicht. Solltet ihr sie aber nicht weiterhin als Schlaf- oder Zuhause Bekleidung verwenden wollen und in der Öffentlichkeit auch nicht mehr tragen, dann solltet ihr auch solche abgetragenen Stücke gehen lassen.

 

5.)       
Schlecht sitzende Kleidung – Diese wundervollen Teile, die trotz der richtig gewählten Größe zwicken und zwacken. Die Kleidungsstücke sind zu lang, zu kurz, zu breit einfach an euch schlecht sitzend. Wenn Kleidung euch unvorteilhaft betont oder ihr euch darin unwohl fühlt, aber auch, wenn sie einfach nur nicht richtig fällt und ihr sie deswegen nur sehr ungern oder gar nicht tragt, ist der Zeitpunkt gekommen sie zu einer Kleidertauschparty mitzunehmen.

 

6.)       
Zu aufwendige Kleidung – Ich persönlich mag gerne praktische & coole Mode. Wenn Teile zu aufwendig zu drapieren sind oder Bindegurte haben die mir zu lange dauern oder schon ein toller Jumpsuit ist mir oft zu umständlich. Um in dieser Kategorie auszusortieren muss nicht unbedingt immer Jeans und T-Shirt ab jetzt auf der Tagesordnung stehen aber vielleicht auch kein zu steifer und stark verzierter Kragen oder Schleifen und Bänder. Vielleicht mögt ihr auch einfach keine Blusen, weil euch die Knopfleiste nervt aber eine Tunika kann genauso gut eine Alternative sein. Nicht jede Kategorie muss unbedingt in jedem Kleiderschrank vorhanden sein. Aber auch die Pflege der Kleidung kann zu aufwendig sein, sprich, muss ich ein Teil immer erst sehr aufwendig bügeln oder immer reinigen lassen, kann dazu führen, dass ich mich gegen einen Verbleib in meinem Kleiderschrank entscheide. Werdet euch dessen bewusst, welche Kleidung
zu euch passt und spendet die anderen Kleidungsstücke einem guten Zweck.

 

7.)       
Aus der Mode geraten – Ihr seid gerne modisch gekleidet und musstet feststellen, dass das ein oder andere Teil eher eine Hommage an eine längst vergangene Zeit ist. Gebt die Kleidungsstücke einem Second-Hand Laden für die unter uns, die gerne und bewusst im Retro- Look gekleidet sind.

 

8.)       
Hohe Qualität zum hohen Preis – Das schlechte Gewissen plagt einen sobald diese Kleidungsstücke an die Oberfläche treten. Trotz der hohen Anschaffungskosten und der guten Qualität verbleiben die Teile im Schrank. Selbst nach Jahren! Gebt ihnen eine zweite Chance und verkauft sie auf Kleiderkreisel oder anderen gängigen Plattformen und lasst das ungute Gefühl, das sie auslösen einfach hinter euch.

 

9.)       
Fehlkauf – Im Laden war die Idee noch super! Leider stellte sich Zuhause schnell heraus, dass die Idee auch besser im Laden geblieben wäre. Was auch immer es war: Gutes Marketing oder ein vorgestelltes Phantasiebild von euch selbst, welches euch zum Kauf verleitet hat, ist eigentlich egal. Nun ist es längst nicht mehr umzutauschen, aber es wird wohl auch nie die eigene Garderobe vervollständigen. Eure Freundinnen schauen bestimmt gerne über eure nigelnagelneuen, ungetragenen Klamotten oder ihr könnt sie auch schnell und einfach in „Verschenk Gruppen“ zum Beispiel bei FB anderen zur Verfügung stellen. Diese Gruppen funktionieren übrigens nicht nur für Kleidung!

 

10.)    
Zu groß, zu klein – Der Klassiker, wenn es zu Kleidung kommt, ist wohl nach wie vor die nicht mehr zur eigenen Körperform passenden Größe. Den generellen Tipp, dass wenn etwas nicht mehr passt, es wegkann, unterstütze ich nicht! Frauen haben einfach allein schon durch Schwangerschaft und Stillzeit enorme Schwankungen in der Kleidergröße. Sollten mehrere Kinder geplant sein, sollten diese Kleidergrößen unbedingt aufgehoben werden oder auch zwischenzeitlich an Freundinnen in anderen Umständen verliehen werden. Geliebte & schöne Teile bleiben also unbedingt solange die Familienplanung noch in vollem Gange ist. Der Zeitraum ist meist nicht lang
genug um die Kleidung durch eine Mama abzutragen also tauscht, im wahrsten Sinne des Wortes, was das Zeug hält. Aber auch wer gerne mit dem Gewicht zwischen zwei Größen pendelt sollte sich ganz entspannt die liebsten Teile aus beiden Größen aufbewahren dürfen, ansonsten sorgt es nur zu unnötigem Neukonsum. Sollten die Kleidungsstücke aber das morgendliche Aussuchen der Bekleidung stören, packt sie in eine kleine Kiste an den Rand zusammen oder erlaubt euch eine Box an einem anderen Lagerort. Das gleiche gilt ebenso für die zu klein gewordenen Kleidungsstücke der Kinder. Tauscht mit Freunden und behaltet kleine Größen so lange ihr sicher keinen weiteren Bedarf mehr dafür seht. Gerade für Kinderkleidung und Umstandsmode bieten sich regionale Basare sehr gut an.

 

Nun wünsche ich euch viel Erfolg und mehr Freiraum für euch
und eure Outfits und für diejenigen, die die 52 Wochen Challenge noch nicht für
sich entdeckt haben, schaut doch mal vorbei und schließt euch uns an.

 

 

 

Habt ihr Lust diesen Weg mit mir zusammen zu gehen?

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Minimalismus – 52 Wochen Checkliste für mehr Freiraum

Ein frohes neues Jahr – Willkommen zur Challenge für mehr Freiraum!

Zu Beginn des neuen Jahres möchte ich euch einladen pro Kalenderwoche eine Kategorie auszusortieren!

Ich stelle euch am Ende ein kostenloses PDF zur Verfügung, um euren eigenen Fortschritt zu dokumentieren, die ausgedruckte Liste mit auf eure Reise durch die eigene Wohnung zu nehmen oder an den Kühlschrank oder euer Moodboard zu hängen.

 

Wie & wo beginne ich mein Abenteuer mir selbst wieder mehr Freiraum zu gönnen?

Für den Anfang schlage ich vor von der einfachsten zur schwierigeren Kategorie vorzugehen, aber trotzdem im Gesamtzusammenhang von Raum zu Raum, damit Erfolge erlebbar werden.

Ein Erfahrungswert ist, dass ich eine Kategorie in der Vergangenheit mehrfach aussortiert habe und mich nach und nach von mehr und mehr, sowie besser und leichter trennen gelernt habe. Es ist ein bisschen, wie ein Muskel, der trainiert wird und das Befreien macht eindeutig glücklich!

Ein Vorteil, des in Kategorien Aussortierens ist es, dass die Entsorgung einfacher ist, da z.B. Kleider, Bücher, Elektrogeräte oder Küchenzubehör als gemeinsame Menge in einem Aufwasch entsorgt/ verwertet/ verschenkt/ gespendet oder recycelt werden können.

Die Kategorien können auch in einer anderen beliebigen Reihenfolge durchgegangen werden, um am Ende des Aussortierprozesses an das gewünschte Ziel zu kommen. Legt euch ein anderes Tempo zu und seid schneller oder langsamer oder habt Zeit für Pausen. Wichtig ist, dass ihr am Ball bleibt. 

 

Ein Leitfaden für das Verringern meiner Gegenstände in den Kategorien oder auch: Was kann weg?

      • Ungenutzte Dinge
      • Kaputte Dinge
      • Doppelte und dreifache Dinge/ Duplikate
      • Ungeliebte Dinge
      • Abgetragene oder abgenutzte Dinge
      • Unverwendete Lebensmittel (Foodsharing)
      • Abgelaufene Lebensmittel/ Produkte 

 

ALLES soll und darf bleiben, außer es dient keinem Zweck oder beschwert statt beschwingt! 

 

Stellt folgende Fragen, um euch im Umgang mit potentiell auszusortierenden Gegenständen Klarheit zu schaffen:

      • Benutze ich es oder staubt es nur ein bzw. steht im Schrank?
      • Gefällt es mir?
      • Ist es einfach wieder zu Beschaffen oder schwer im Bedarfsfall zu ersetzen?
      • Wie hoch ist der finanzielle Wert?
      • Besitzt es einen hohen emotionalen Wert?
      • Kann ich für die Erinnerung auch ein Bild machen, um es „aufzubewahren“?
      • Freue ich mich, wenn ich es sehe oder benutze?
      • Macht es mich ärgerlich oder habe ich Schuldgefühle bezüglich der Anschaffungssumme?
      • Behalte ich es nur, weil es ein Geschenk war?
      • Habe ich vor es in der Zukunft zu benutzen oder kann ich es mir in naher Zukunft vorstellen?
      • Dient es einem essentiellen Zweck bzw. ist durch nichts zu ersetzen (Spezialwerkzeug)?
      • Verknüpfe ich positive Erinnerungen damit?
      • Verknüpfe ich negative Erinnerungen damit?
      • Wie wichtig ist es mir, wenn ich es immer noch nicht repariert habe?

 

Klick hier für ein kostenloses PDF der Challenge 2020 Checkliste:

Minimalismus – Checkliste für mehr Freiraum – 2020 Challenge

 

Viel Erfolg & ein wunderbares neues Jahrzehnt mit viel Raum für euch und euren eigenen Weg!

 

Minimalismus im Badezimmer


Werbeversprechen der Drogerien und Körperpflegeproduktherstellern pflastern unseren täglichen Lebensweg. Schöner, jünger, entspannter, gepflegter, schneller & natürlich strahlender! Das alles kommt zu meist in kleiner bis großer Plastikflasche verpackt in unser Zuhause. Unzählige Geruchssorten oder Gadgets in den unterschiedlichsten Ausprägungen sammeln sich mit der Zeit an. Die Frage, die sich stellt ist, wie man dieser Vielzahl an Angeboten, Versprechen und der Produktvielzahl begegnet.


Zuerst wäre es immer hilfreich eine eigene Vision zu gestalten und diese als Grundlage oder besser Motivation zugrunde zu legen. Vielen visuellen Menschen hilft es sich ein Spa vorzustellen oder Bilder von besonders schönen Badezimmern zu sammeln und dann das eigene Bad anhand der Vorlagen einmal zu hinterfragen. Eine Vision könnte wie folgt aussehen: „Ich träume von einem Badezimmer, dass Ruhe und Klarheit ausstrahlt und nur mit meinen essentiellen Lieblingsprodukten ausgestattet ist!“ Oft geht mit dieser Klarheit am Ende ein Zugewinn an Schnelligkeit beim fertig machen und ganz besonders beim Putzen einher. Also lasst uns zusammen herausfinden, wie das in eurem eigenen Badezimmer möglich ist.


·      Abgelaufen. Nicht selten bewahren wir Produkte, die wir nicht mögen oder nicht das gewünschte Versprechen eingehalten haben ewig und noch länger auf. Pflegeprodukte zeigen meist mit dem Symbol einer kleinen Cremedose die Anzahl der Monate auf, bis zu der sie nach Anbruch entsorgt werden müssen. Ein oder mehrere Inhaltsstoffe werden dann schlecht und um Hautirritationen zu vermeiden, sollte auf den späteren Gebrauch verzichtet werden. Diese Produkte dürfen entsorgt werden.


·      Aufbrauchen. Nun geht es an die ganz hinten im Regal oder Schrank platzierten Produkte und sie werden ganz nach vorne geholt und wiederum die alltäglich benutzen Produkte werden ganz nach hinten verbannt. Befinden sich z.B. zwei oder drei angebrochene Shampooflaschen im Schrank werden sie herausgeholt und beim nächsten Haarewaschen erforscht, warum sie immer noch nicht aufgebraucht wurden. Oft ist es ein Duft, eine Konsistenz, der entstehende Schaum oder oft auch wie sich die Haare danach anfühlen, was davon abgehalten hat, sie weiterhin täglich zu benutzen. Sollte sich herausstellen, dass ihr es einfach nicht mögt, mögt ihr es auch in Zukunft nicht und es muss nicht mehr aufbewahrt werden. Verschenkt es oder entsorgt es gewissenhaft. Sind die Produkte aber erträglich nur eben nicht ganz perfekt, verbraucht sie bevor ihr zu eurem Lieblingsprodukt zurückkehrt und kauft sie nicht wieder.


·      Ersetzen/ weglassen. Die nächste Frage befasst sich damit zu ergründen, ob wirklich für alles ein Spezialprodukt notwendig ist? Klar, da die Körperpflegemittelindustrie Absatz generieren möchte, ist das Angebot unfassbar ausufernd. Bleiben wir also erst mal unter der Dusche. Ein Shampoo, eine Spülung, Duschgel, Rasierschau, Peeling, Haarkur und was sich sonst noch so alles findet, wenn genau hinschaut wird. Nun die verwegene Fragestellung: Warum nicht ein Stück feste Haarseife verwenden und diese auch gleich noch zum Waschen und Rasieren benutzen? Selbstverständlich gibt es besondere Hauttypen, besondere Vorlieben und verschiedene Meinungen sowie Studien/ Statistiken zum Hautwohl. Es liegt mir fern, dies für den einzelnen und seine Haut oder seinen Pflegeanspruch zu beurteilen, aber manche Fragen sind es wert mal durchdacht zu werden? Werdet kreativ und fragt euch, ob Apfelessig als Spülung nicht auch im Bad dienlich sein darf oder Shea Butter für die ganze Familie zum Eincremen benutzt werden kann? Um nur einige kleine Beispiel zu nennen.


·      Lieblinge. Am Beispiel Nagellack wird schnell klar, was es mit den Lieblingsprodukten auf sich hat. Sollte der Nagellack im Schrank noch nicht abgelaufen sein, sich noch gut auftragen lassen, lange halten und die gewünschten weiteren Eigenschaften mit sich bringen, verbleiben weiterhin eine Vielzahl im Schrank. Warum ist das so? Die Antwort ist ganz simpel, da immer als erstes der Lieblingsnagellack verwendet wird. Die erste Frage wäre, wie oft benutzt man Nagellack im Alltag oder im Jahr und welche Menge ist hierfür entsprechend als Vorrat sinnvoll? Welche Farbpalette wird verwendet und welche gefallen eigentlich nicht mal in der Vorstellung am eigenen Finger, da der Ton nicht zur Hautfarbe oder zur Garderobe passt? Behaltet nur eure wirklichen Lieblingsnagellacke und auch nur eine sinnvolle Anzahl entsprechend eurem eigenen Konsum und verschenkt oder entsorgt alle überzähligen, sie werden auch weiterhin nur in eurem Schrank stehen und keinem Zweck dienen.


·      Anzahl. Nah verwandt mit der Kategorie der Lieblinge ist die Betrachtung der Anzahl. Hierbei wird es am deutlichsten, wenn als Beispiel Handtücher herangezogen werden. Ist beim Shampoo ganz klar, dass die Summe „eins“ erstrebenswert ist, verhält es sich schon etwas anders im Bezug auf Handtücher oder Waschlappen. Stellt euch folgende Fragen: Wie viele Mitglieder gehören zu eurer Familie und wie ist euer Wäschewaschzyklus bzw. wie oft tauscht ihr eure Handtücher aus bis zum nächsten Waschen? Das sollte euch einen ganz guten Indikator für euren tatsächlichen Bedarf an Handtüchern geben. Überlegt noch kurz, falls ihr regelmäßig Campingurlaub macht, ob das euren Bedarf erhöht, et Voilá. Nun nehmt noch – falls gewünscht – die Strandhandtücher und ev. den Morgenmantel oder das Saunatuch dazu und spendet alle übrig gebliebenen Handtücher einem guten Zweck.


·      Wiederverwendbar. War lange Zeit der Trend Wattepads oder Abschminktücher zu verwenden, kommen nun immer mehr Menschen wieder auf alt bewehrte wiederverwendbare Produkte zurück. Das schont den Geldbeutel und trägt zu einem wieder nachhaltigeren Lebensstil bei. Ein gutes Beispiel hierfür ist der gute alte Waschlappen anstelle von Abschminktüchern und Wattepads. Für diejenigen unter uns, die auf Augenmakeupentferner nicht verzichten möchten, sind kleine waschbare Pads eine gute Alternative. Egal ob selbst aus alten Stoffresten genäht oder selbst gekauft, können sie immer wieder verwendet werden.


Da dieses Thema ganz starke Überschneidungen zum Thema Zero Waist für mich mit sich bringt, möchte ich es hier vorerst bei der Betrachtung des Minimierens belassen und darauf hinweisen, dass es euch dabei helfen kann, nicht mehr viel zu viel Geld in Produkte zu investieren, die ihr eigentlich nicht braucht, auch wenn die Marktversprechungen noch so schön klingen und freue mich, falls ihr darüber hinaus Erfahrungen oder Ideen habt, diese von euch zu hören!


Fröhliches „aussortieren“ eures Badezimmers und eine gute Woche!


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