Heute bin ich auch nach all den Gedanken zu und um Kleidung, etwas unzufrieden auch mit dem Wenigen an Kleidung, das ich noch besitze. Das Wenige ist über die Zeit ziemlich trist und einfarbig geworden. Das Aussortieren der Dinge, die mir nicht standen, sorgte für eine sehr dezimierte Vielfalt.
Bislang habe ich mich immer versucht von dem großen Thema Capsule Wardrobe fern zu halten. Mir liegt der Gedanke der geplanten „Begrenzung“ nicht und ich bevorzuge in der Gegendarstellung die „Ansammlung“ von ausgewählten Lieblingsstücken. Oder anders ausgedrückt mag ich die Entscheidung für das besondere Einzelstück und nicht für die Limitierung der Zusammenstellung.
Ich selbst liebe Bekleidung und finde es faszinierend, wie Menschen sich kulturell und persönlich mit der Art, wie und was sie tragen ausdrücken. Bei dem Gedanken nur noch schwarze T-Shirts zu tragen, steige ich also immer sofort aus, auch wenn sie das morgendliche Anziehen noch so viel einfacher machen. In meinem Artikel Plädoyer an den Ausdruck durch Kleidung habe ich ja bereits genau über diesen Aspekt berichtet. Nun habe ich aber für mich eine neue Verknüpfung beobachtet.
In den letzten Jahren sind mir immer und immer wieder „farbliche Fehlkäufe“ unterlaufen. Nach ein paarmal tragen, war klar: Der Pullover, die Jacke, der Schal, das Kleid gingen an mir überhaupt nicht. Aber so richtig den Finger darauf legen, woran das lag, konnte ich nicht. Der ein oder andere Fehlkauf führten also dazu, dass ich weniger mutig wurde, um nicht Gefahr zu laufen, nach kürzester Zeit von einem Teil enttäuscht zu sein.
Unlängst war meine Schwiegermutter zu Besuch und wir sprachen über Farbtypen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich es nie wirklich geschafft mich einem der vier möglichen Farbtypen zuzuordnen. Nun recherchierten wir das Thema, bezogen auf meinen mittlerweile recht einfarbigen Kleiderschrank, einmal genauer und stießen darauf, dass es weiterführende Unterteilungen von bis zu zwölf Farbtypen gibt. Ich verlinke euch unten gerne die Seiten, die ich mir dazu angeschaut habe. Sie bieten dort auch alle möglichen Farbberatungen an, aber ich hab es einfach selbst für mich mit den Dingen, die ich bereits Zuhause habe, als Reverenzfarben ausprobiert.
Da der nächste konsequente Schritt des Minimalismus für mich ist, nicht nur weniger zu haben, sondern auch den Neukonsum drastisch einzuschränken, fand ich also – um weitere Fehlkäufe zu vermeiden – war es absolut notwendig herauszufinden, welche Farben gut und welche Farben weniger gut für mich waren, um dann daraus abzuleiten, aus welchen Farben meine ganz persönliche „Capsule“ bestehen sollte.
Das Ziel sollte also nicht nur sein, geliebte Schnittformen oder Materialien zu haben, sondern auch die Farben so zu wählen, dass alles miteinander kombinierbar ist. Viele machen das intuitiv richtig, aber bei den Farben stellte ich fest, dass ich leuchtende Farben liebe, aber nicht alle auch zu mir passen. Grün ist eben nicht gleich grün und blau auch nicht gleich blau.
Gezählt habe ich also bis jetzt immer noch nicht, aber ich habe herausgefunden, dass ich ein Deep Wintertyp bin – auf Deutsch ein Herbst-/ Wintertyp und nun kann ich meine vorwiegend weiß-schwarze Garderobe hervorragend mit den zu mir passenden Farbtupfen, die alle untereinander zusammenpassen erweitern, ohne Gefahr zu laufen, dass ich in meinem neuen Pullover krank oder müde aussehe.
Ta-da! Meine Capsule Wardrobe – angelehnt an meinen Farbtyp – entsteht so langsam von ganz allein, da ALLE Farben eines Farbtyps untereinander hervorragend kombinierbar sind!
Also wenn ihr immer noch an eurer perfekten „Capsule“ herumschraubt und nicht ganz sicher seid, wie und wo ihr anfangen sollt, versucht doch mal etwas Neues und fangt zuallererst mit der Frage an: Welche Farbe oder Farbpalette sollte meine Kleidung haben, um mich jeden Tag strahlen zu lassen?
Ich hoffe ihr findet die Kombination aus diesen zwei Themen genauso – AHA – wie es mir ging und ihr habt in Zukunft viel Spaß dabei minimalistisch und gut gekleidet in den Tag zu gehen!
Habt eine gute Woche, eure Jasmin
P.S.: Falls ihr einen Pullover oder ein Kleid entdeckt, dass ihr trotz falscher Farbe nicht gehen lassen könnt oder unbedingt wollt, denkt daran, dass ihr alternativ einfach ein für euch richtig farbiges Tuch oder einen Schal tragen könnt! Ergänzend könnt ihr die „falsche“ Lieblingsfarbe aber auch weiterhin als Rock oder Hose tragen, damit sie mit eurer Haut, Haar und Augenfarbe nicht in Bezug steht! 🙂
Links:
Jeden Tag ein schwarzes T-Shirt ist für mich genau das Richtige 😊 (zufälligerweise geht mein Beitrag dazu Mo Abend online).
Ich mag Farben, allerdings nicht an mir selbst. Wie du schreibst, macht es das Anziehen wirklich einfach aber dafür kann es beim Einkaufen eine Herausforderung sein. Wenn es das benötigte Teil nicht in der richtigen Farbe gibt, sollte man wirklich keine Kompromisse machen!
Und wenn man noch ein paar Sachen in der falschen Farbe im Schrank hat, kann man manche Materialien wirklich ganz wunderbar einfärben. Damit konnte ich einigen früheren mutigen Fehlkäufen ein langes Leben in meiner Garderobe ermöglichen.
Danke für deinen Kommentar! Dann weiß ich ja schon, was ich als nächstes lese:) Es spricht ja auch prinzipiell nichts gegen schwarze Shirts. Wenn sie zu dir passen und du dich darin wohlfühlst – auch täglich – prima! Die Idee mit dem Färben ist super! Viele liebe Grüße