In den letzten Monaten hatten all diejenigen unter uns, die für die Mahlzeiten in ihren Familien zuständig sind, alle Hände voll zu tun. 7 Tage die Woche für die ganze Familie das richtige Essen, in der richtigen Menge, zur richtigen Zeit auf den Tisch zu bringen. So manch einer von uns, mich eingeschlossen, musste da am Setup etwas nachjustieren, um dem eigenen Anspruch gerecht zu werden. Mein eigenes Repertoire an Gerichten und Ideen war nach geraumer Zeit erschöpft oder langweilte mich enorm und somit begab ich mich endlich auf die Suche nach DEM System, welches zu mir und meinen neu erkannten Bedürfnissen passen könnte.
Vor meinem geistigen Auge erschienen durchdesignte, selbstgebastelte Wochenpläne. Wenn ich eins so gar nicht war und bin, dann das! Also begann die andere Hälfte meiner Gedanken gleichzeitig zu erörtern, welche Möglichkeiten es für eine Rezeptdatenbank gäbe aus der sich dann die Einkaufsliste direkt generierte. Aber Moment, meine Rezepte waren doch genau das, was mich langweilte. Ein bahnbrechender Gedanke drängte sich mir auf: Das hat doch bestimmt schon mal jemand bereits erfunden! Und siehe da, einen einzigen Suchauftrag später fand ich einen englisch sprachigen Blogpost, der die diesjährigen besten Meal Planning Apps vorstellte!
Bei der Vielzahl der Apps ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei und das nicht nur im Bezug auf das Essen selbst. Die unterschiedlichen Ausrichtungen decken unter anderem folgende Kriterien ab:
Abfall reduzieren, Kalorien reduzieren, Zeit sparen, Planungsaufwand reduzieren, Mealprep, Social Media Integration, Resteverwertung, Ausgaben reduzieren, Fleischkonsum reduzieren oder auch einfach nur der Weg zur rund um gesünderen, glücklicheren Ernährung über die Definition eines grundlegenden Ernährungsstils. Bis zum direkten online Bestellen der Zutaten ist gefühlt jede mögliche Idee bereits einmal oder auch mehrmals gedacht worden.
Ich habe also erfahren, dass es für den Ernährungsstil meiner Familie sogar einen Namen gibt. Wir sind Flexitarier. Als Resultat einer halben Stunde Recherche konnte ich im Anschluss also dieses neue Wissen verbunden mit wunderbaren Rezepten direkt zu Einkaufslisten zusammenfügen.
Neben Home Schooling sowie Kleinkind- und Babybetreuung ist es manchmal eine kleine Herausforderung alles am Laufen zu halten und das Essen jeden Tag für alle – unter Berücksichtigung aller Sonderwünsche – auf den Punkt abgepasst mit der Mittagspause im Homeoffice zu tackten. Bei aller Liebe zur Spontanität hilft hier ein Plan doch ungemein.
Ich habe mich für 5 Tage Meal Planning anstatt ganzen 7 Tagen entschieden, um gezielt einen Tag den „Alles muss raus – Restetag“ nicht unberücksichtigt zu lassen und an einem besonderen Tag dem alten Leichtsinn zu frönen, um nicht zu dogmatisch einem neuen Gott zu huldigen. Solch totalitäre Zwänge hätten mich sonst nur über kurz oder lang dazu gebracht, das gesamte System abzulehnen und das wäre bei all den Vorteilen wirklich eine wahre Schande.
Kommen wir also zurück zum Kerngedanken. Was gibt es heute? Da ich es noch nie in meinem Leben geschafft hatte, mich an ein Rezept zu halten, war ich leicht irritiert, als es mir auf Anhieb gelang. Die App, die ich ausgesucht hatte, hatte das Reduzieren von Abfällen im Vordergrund und das hatte zur Folge, dass die gekaufte Menge auch der benötigten entsprach! Bahnbrechend 😉 !
Die für mich prominentesten Vorteile von Meal Planning nach 8 Wochen sind:
· Die mentale Last sinkt, da die Woche vorbereitet und wunderbar anschaulich dokumentiert ist
· Einfaches, schnelles Einkaufen nach festen Listen in der richtigen Menge
(Manche Apps erlauben, dass du die Einkaufsliste um deine weiteren notwendigen Produkte ergänzt und so nur eine Liste pflegen musst)
· Timeboxing, da die Gerichte abgestimmt nach Aufwand gefiltert werden können
· Manche Apps haben integrierte Timer für die einzelnen Verarbeitungsschritte (Kein Anbrennen oder Verkochen)
· Am Tisch kommt die ganze Familie zwanglos über die neuen Gerichte und deren Zutaten ins Gespräch und schon die Kleinsten reden interessiert mit
· Die Kinder sehen, dass auch die Eltern Neues ausprobieren und lassen sich anstecken, auch mal etwas gefährlich Grünes zu testen
· Für jeden gibt es die richtige App je nach Suchkriterien bzw. Optimierungswunsch
(Manche Apps erlauben auch das Integrieren eigener Rezepte)
Alles in allem kann ich nur sagen, dass ich riesig froh bin, diesen Schritt gemacht zu haben und das Mittagessen nun so viel vielfältiger und spannender ist. Wenn dieses ganze letzte Jahr also für etwas gut war dann auf jeden Fall dafür!
Für alle unter uns, die gerne und gut essen und dem täglichen Familienwahnsinn gewachsen sein wollen, empfehle ich mal einen Blick in Mealime zu werfen, da deren Food Waste Saving Charts auch noch zusätzlich Motivation schaffen und mein Vorratsschrank sowie die verbleibende winzige Menge an Essensabfällen geben ihnen recht!
Frohes Kochen, eure Jasmin!