Capsule Wardrobe mit Farbtypbestimmung! Bitte was?

Heute bin ich auch nach all den Gedanken zu und um Kleidung, etwas unzufrieden auch mit dem Wenigen an Kleidung, das ich noch besitze. Das Wenige ist über die Zeit ziemlich trist und einfarbig geworden. Das Aussortieren der Dinge, die mir nicht standen, sorgte für eine sehr dezimierte Vielfalt. 

Bislang habe ich mich immer versucht von dem großen Thema Capsule Wardrobe fern zu halten. Mir liegt der Gedanke der geplanten „Begrenzung“ nicht und ich bevorzuge in der Gegendarstellung die „Ansammlung“ von ausgewählten Lieblingsstücken. Oder anders ausgedrückt mag ich die Entscheidung für das besondere Einzelstück und nicht für die Limitierung der Zusammenstellung. 

Ich selbst liebe Bekleidung und finde es faszinierend, wie Menschen sich kulturell und persönlich mit der Art, wie und was sie tragen ausdrücken. Bei dem Gedanken nur noch schwarze T-Shirts zu tragen, steige ich also immer sofort aus, auch wenn sie das morgendliche Anziehen noch so viel einfacher machen. In meinem Artikel Plädoyer an den Ausdruck durch Kleidung habe ich ja bereits genau über diesen Aspekt berichtet. Nun habe ich aber für mich eine neue Verknüpfung beobachtet. 

In den letzten Jahren sind mir immer und immer wieder „farbliche Fehlkäufe“ unterlaufen. Nach ein paarmal tragen, war klar: Der Pullover, die Jacke, der Schal, das Kleid gingen an mir überhaupt nicht. Aber so richtig den Finger darauf legen, woran das lag, konnte ich nicht. Der ein oder andere Fehlkauf führten also dazu, dass ich weniger mutig wurde, um nicht Gefahr zu laufen, nach kürzester Zeit von einem Teil enttäuscht zu sein. 

Unlängst war meine Schwiegermutter zu Besuch und wir sprachen über Farbtypen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich es nie wirklich geschafft mich einem der vier möglichen Farbtypen zuzuordnen. Nun recherchierten wir das Thema, bezogen auf meinen mittlerweile recht einfarbigen Kleiderschrank, einmal genauer und stießen darauf, dass es weiterführende Unterteilungen von bis zu zwölf Farbtypen gibt. Ich verlinke euch unten gerne die Seiten, die ich mir dazu angeschaut habe. Sie bieten dort auch alle möglichen Farbberatungen an, aber ich hab es einfach selbst für mich mit den Dingen, die ich bereits Zuhause habe, als Reverenzfarben ausprobiert. 

Da der nächste konsequente Schritt des Minimalismus für mich ist, nicht nur weniger zu haben, sondern auch den Neukonsum drastisch einzuschränken, fand ich also – um weitere Fehlkäufe zu vermeiden – war  es absolut notwendig herauszufinden, welche Farben gut und welche Farben weniger gut für mich waren, um dann daraus abzuleiten, aus welchen Farben meine ganz persönliche „Capsule“ bestehen sollte.

Das Ziel sollte also nicht nur sein, geliebte Schnittformen oder Materialien zu haben, sondern auch die Farben so zu wählen, dass alles miteinander kombinierbar ist. Viele machen das intuitiv richtig, aber bei den Farben stellte ich fest, dass ich leuchtende Farben liebe, aber nicht alle auch zu mir passen. Grün ist eben nicht gleich grün und blau auch nicht gleich blau. 

Gezählt habe ich also bis jetzt immer noch nicht, aber ich habe herausgefunden, dass ich ein Deep Wintertyp bin – auf Deutsch ein Herbst-/ Wintertyp und nun kann ich meine vorwiegend weiß-schwarze Garderobe hervorragend mit den zu mir passenden Farbtupfen, die alle untereinander zusammenpassen erweitern, ohne Gefahr zu laufen, dass ich in meinem neuen Pullover krank oder müde aussehe.  

Ta-da! Meine Capsule Wardrobe – angelehnt an meinen Farbtyp – entsteht so langsam von ganz allein, da ALLE Farben eines Farbtyps untereinander hervorragend kombinierbar sind!

Also wenn ihr immer noch an eurer perfekten „Capsule“ herumschraubt und nicht ganz sicher seid, wie und wo ihr anfangen sollt, versucht doch mal etwas Neues und fangt zuallererst mit der Frage an: Welche Farbe oder Farbpalette sollte meine Kleidung haben, um mich jeden Tag strahlen zu lassen?       

Ich hoffe ihr findet die Kombination aus diesen zwei Themen genauso – AHA – wie es mir ging und ihr habt in Zukunft viel Spaß dabei minimalistisch und gut gekleidet in den Tag zu gehen! 

Habt eine gute Woche, eure Jasmin 

P.S.: Falls ihr einen Pullover oder ein Kleid entdeckt, dass ihr trotz falscher Farbe nicht gehen lassen könnt oder unbedingt wollt, denkt daran, dass ihr alternativ einfach ein für euch richtig farbiges Tuch oder einen Schal tragen könnt! Ergänzend könnt ihr die „falsche“ Lieblingsfarbe aber auch weiterhin als Rock oder Hose tragen, damit sie mit eurer Haut, Haar und Augenfarbe nicht in Bezug steht! 🙂   

Links: 

saw-farbtypberatung.com  

https://kosmetik-killertal.de/farbtyp-quiz/

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Zeigarnik-Effekt – Wie unerledigte Aufgaben unsere Gedanken verstopfen

Alle guten Dinge sind drei! Lustigerweise bin ich nun zufällig über einen dritten Effekt gestolpert, der sofort meine Aufmerksamkeit in seinen Bann gezogen hat.

 

Der Zeigarnik-Effekt beschreibt die Erinnerungsfähigkeit an abgeschlossene Aufgaben im Vergleich zu unterbrochenen, also unfertigen Aufgaben!

 

 

Im Großen und Ganzen dreht es sich für mich beim Thema Minimalismus um mehr als Aussortieren oder Ordnung schaffen, wenn gleich diese natürlich erklärte Ziele sind, scheint der Topf voll Gold – also meine Minimalismus-Vision – mehr eine ganzheitliche Einfachheit zu beschreiben. Der Alltag und auch das gesamte Leben sollen bewusster und bestimmter stattfinden.

 

Wichtiges soll als solches erkannt werden und im Vordergrund stehen und unwichtiges kaum oder keinen Stellenwert mehr finden. Ein gern gewähltes Beispiel ist es Zeit mit den Kindern zu verbringen, anstelle von: sie – doch sehr tätig – dauernd zu umkreisen, ohne wirklich in Kontakt mit ihnen zu treten.

 

Wie also dort hinkommen? Wie all die erlernten Muster, Routinen oder „Notwendigkeiten“ so gestalten, dass auch noch Raum für mich am Ende rausspringt? Auf der Suche nach immer neuen spannenden Impulsen, bin ich also über den Zeigarnik-Effekt gestolpert.

 

Im Grunde beschreibt er, dass unser Gehirn abgeschlossene Aufgaben, Projekte oder Herausforderungen schneller vergisst, seien sie auch noch so groß oder komplex gewesen, als unsere unabgeschlossenen noch ausstehenden Aufgaben. Ein Beispiel wäre, dass das große abgeschlossene Projekt an der Arbeit bereits ganz schnell in meiner Erinnerung verblasst, aber das zu flickende Loch in den Kinderjeans auf ständiger Wiedervorlage in meinem Kopf bliebe. Das lässt mich grübeln! Der Stolz über das gut zu Ende gebrachte Projekt oder das neu renovierte Wohnzimmer verrauchen also schnell, aber die Tatsache, dass ich ein Loch in der Hose meines Sohnes nicht gestopft habe, jagt mich im Schlaf? Dem sollte meiner Meinung nach unbedingt entgegengewirkt werden!

 

Dass das Nachhalten unerledigter Aufgaben in unserem Gehirn total Sinn macht, ist außer Frage. Was abgeschlossen ist, muss nicht mehr bearbeitet werden und darf gehen. Aber in der heutigen Zeit, in der an der Arbeit und Zuhause eine schier unendliche Anzahl an Tätigkeiten auf uns warten kann, ist schnell klar, warum bei manchen von uns die mentale Last bis zum Überlaufen voll ist.

 

Von Reparaturtätigkeiten an Haus und Wohnung, von besonderen Putztätigkeiten, wie die Fenster oder das Auto, von Terminvereinbarungen bis zu jedweder zu erledigender Aufgaben quellen manche To-Do-Listen fast über und verändern sich aber in ihrem Status kaum, außer, dass neue dringliche Angelegenheiten schnell rauf und auch schnell wieder runter gehen, aber eine wunderbare Anzahl konstant dort verharrt. Der Effekt aber beschreibt, dass sogar niedergeschrieben, um aus dem Kopf zu sein, sie immer weiter in unserem Kopf die Straßen verstopfen.

 

Was ist also die einzige Lösung? Sie müssen aus dem Kopf! Und wie kann dieses Ziel erreicht werden? Wie kann eine überquellende To-Do-Liste gelehrt werden, damit mehr Freiraum für Kreativität und Entspannung im Kopf entstehen kann?

 

 

Hier möchte ich euch drei Ansätze vorstellen, um die verstopften Autobahnen im Gehirn anzugehen:

 

 

1.     Seid ehrlich mit euch! Was könnt ihr einfach von der ewigen Liste streichen? Ja, es wäre vielleicht schön, wenn es gemacht wäre, aber ist es wirklich notwendig und wenn ja, wird es wirklich geschehen oder wird es immer im Konjunktiv bleiben und eine andere Sache geben, die ihr tun werdet anstelle dieser einen Sache und wenn es einen Film ansehen ist? Nehmt die Last von euren Schultern! Streicht die Aufgabe durch! Lasst sie los! Und geniest ganz entspannt die Tatsache, dass ihr euch klar entschieden habt, es einfach nicht zu tun! (So wie die ganze Zeit doch eigentlich auch schon ;))

 

2.      Eat the Frog First! Im Job ganz oft ganz normal. Priorisieren und einfach machen. Das unangenehmste ganz nach oben und gleich als erstes! Ein erhabenes Gefühl, wenn die Sache hinter einem liegt. Der Tag wird wundervoll. Über diese Strategie gibt es ganz viel ausführliches Material aber hier nur so viel: Nehmt das für euch schlimmste und komme was wolle, schließt es ab. Wenn ihr das nun Punkt für Punkt für die verbleibende Liste anwendet, werdet ihr sehen, dass das Leben und die gefühlte Belastung sehr, sehr viel luftiger werden.

 

3.     Plant wiederkehrende notwendige Aufgaben fest im Kalender mit Termin ein! Schaut euch an, in welchen Zeitabständen diese zumeist prokastinierten Aufgaben notwendig werden. Jährlich, monatlich oder wöchentlich? Und dann schreibt sie nicht auf eine ewige To-Do-Liste oder überlasst das erledigen dem Zufall, sondern setzt euch einen festen wiederkehrenden Termin im Kalender, für den ihr euch gezielt im Vorfeld Zeit freihaltet.  

 

 

 

Wenn ihr diese drei Ansätze konsequent lebt, dann werdet ihr sehen, dass auch die unangenehmsten Aufgaben gar nicht erst groß werden müssen, da sie genauso schnell vergessen werden dürfen, wie die ganzen anderen.

 

In diesem Sinne wünsche ich euch viel Erfolg beim Minimalisieren eurer To-Do-Listen und dem daraus resultierenden Rauswerfen all der verstopfenden Gedanken in eurem Kopf!


Eure Jasmin

 

 

 

(Bei sehr langen Zeitabständen der unterschiedlichsten Aufgaben oder bei dem Gefühl von unlösbaren Aufgaben kamen Versuchsfehler beim Prüfen der Verlässlichkeit des gedächtnis­psychologischen Effekts auf, was aber für den hier beschriebenen Anwendungsbereich von aktuellen To-Do-Listen m.E. zu vernachlässigen sein sollte.)



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Wie der Diderot-Effekt uns zu mehr Konsum verleitet

Was versteckt sich hinter dem Diderot-Effekt?

Der Diderot-Effekt oder besser: „Warum mein neues Kleid unbedingt ein neues Paar Schuhe braucht? Warum meine neue Jacke einen neuen Schal benötigt? Warum eine neue super moderne Küche auch neue Elektrogeräte notwendig macht? Warum der neue Badezimmervorleger auch nach neuen Handtüchern oder der neue Teppich auch gleich nach einer neuen Couch verlangt?“

Der Diderot-Effekt beschreibt das vergleichende Bewerten zwischen allen möglichen Dingen, der entsteht, wenn ein neuer Gegenstand, also eine Neuanschaffung, in unser Zuhause kommt. Wenn aus diesem Vergleich dann der Zwang entsteht weitere Gegenstände erneuern zu müssen, weil die alten Besitztümer nun nicht mehr zusammenpassen oder die alten Dinge auf einmal schäbig, arm bzw. nicht standesgemäß, abgegriffen, abgetragen, verschlissen, abgenutzt oder gewöhnlich erscheinen, ist der Schritt zum erneuten Folgekonsum, um die entstandene Diskrepanz auszugleichen, sehr häufig ganz, ganz schnell der Fall. Trifft das zu, sind wir dem Diderot-Effekt zum Opfer gefallen.


Wo kann der Diderot-Effekt auftreten?


Nicht nur beim Erwerb von neuen Dingen kann der Diderot-Effekt auftreten, auch wer schon mal renoviert hat, kennt dieses Gefühl vielleicht. Kaum ist der Boden erneuert oder z.B. die Wände frisch gestrichen, fällt einem auf, dass die Türen, Fenster oder Heizkörper dringend auch mal genauer unter die Lupe genommen werden sollten. Wenn dann die alten Möbel wieder an Ort und Stelle gebracht wurden, wirkt auf einmal das ein oder andere durchaus erneuerungswürdig.


Aber auch vor uns selbst macht der Diderot-Effekt nicht halt. So habe ich ihn auch bei der Schönheitspflege, also beim Aufhübschen als sehr bekanntes Gefühl entdeckt. Ein sehr aufwändiges oder besser sehr elegantes Kleid wirkt nur richtig oder vollständig, wenn auch Haare und Make-up entsprechend abgestimmt wurden. Also auch hier findet der Vergleich zum Erhalt eines stimmigen Gesamtbildes statt. 


Bei Festivitäten jeder Art passen wir unser Umfeld an ein Gesamtkonzept an. Bei der Hochzeitsfeier z.B. mieten viele von uns ein besonderes Auto oder gar eine Kutsche, da der noble Zwirn im eigenen Auto einfach nicht richtig wirken will. 


Wir konsumieren also Möbel, Kleidung, Autos, Make-Up und vieles, vieles mehr und kaum kommt ein neuer Konsum hinzu, stellt der alt bewährtes in Frage. 


Wie sollten wir mit dem Diderot-Effekt umgehen?


Gerade letzte Woche habe ich mir selbst endlich eine neue Winterjacke gekauft und musste live und in Farbe feststellen, wie kritisch ich meinen “alten” Rucksack betrachtet habe, der 5 Minuten vorher noch total toll war und auf einmal von mir sehr kritisch beäugt wurde. Hierbei merkte ich, wie stark der psychologische Druck ist, eine Harmonie im Missverhältnis zwischen zwei Dingen wieder herzustellen, wo auch immer die eigenen erstrebenswerten idealen Bilder von Fall zu Fall auch herkommen sollten.


Ich sage nicht, dass Sachen nicht ersetzt werden dürfen oder „angepasst“ und es nicht schön sein kann, auf etwas hin zu sparen und sich dann daran zu erfreuen. Ich bin auch nicht grundsätzlich für den prinzipiellen Konsumverzicht. Allerdings glaube ich, dass wenn solche Effekte uns so deutlich beeinflussen, es gut ist, sie zu kennen, um ganz gezielt JA oder NEIN sowohl zum ersten neuen Badezimmervorleger bis hin zum letzten „notwendigen“ Handtuch sagen zu können.


In diesem Sinne, eine ganz und gar Zwang freie Vorweihnachtszeit!

Eure Jasmin



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Wie Minimalismus hilft, sich Zuhause besser zu fokussieren

Der Fokus in den eigenen vier Wänden

 

Jedes Mal, wenn ich einen Raum in meiner Wohnung betrete, spricht er mit mir! Nein, ich höre zurzeit noch keine Stimmen! Neben der To-do-Liste, für notwendige Erledigungen, gibt es auch die täglichen Dinge, die getan werden sollten und die Erledigungen, die schon länger anstehen, die gar nicht auf einer gängigen To-do-Liste zu finden sind. Zumindest nicht auf meiner. Jeder Raum ist also fortwährend so höflich, mich über diese ausstehenden Aufgaben kontinuierlich zu informieren: „Ich bin dein Teppich, bitte staubsauge mich!“

 

Schon als Schülerin habe ich, bevor ich für eine Klassenarbeit lernen konnte, erst einmal mein Teenagerchaos beseitigen müssen oder bin gleich an den Küchentisch gegangen, falls fürs Aufräumen keine Zeit mehr blieb. Ein leer geräumter Schreibtisch oder ein geordnetes Zimmer, aber auch ein leeres Heft, sogar einfach ein leeres Blatt Papier waren immer meine beste Basis für den ersten Schritt, also für den richtigen Fokus, mich einer Sache anzunehmen.

 

Heute fällt es mir immer noch gleichermaßen schwer, mich mit meinem kleinen Sohn entspannt und fokussiert zum Spielen im Kinderzimmer, Wohnzimmer oder wo auch immer einzufinden, wenn der Raum noch die ein oder andere Ansprache für mich bereithält. Wäsche, die gefaltet werden möchte, Post, die noch gehandhabt werden muss, aber eben auch Reparaturarbeiten sowie schlicht Unordnung. Außerdem ist noch zu erwähnen, dass auch der gut verstaute oder reingestopfte Kram hinter den Schranktüren die Fähigkeit hat, uns zu adressieren, gleich einem staubigen Regalbrett! 

Die Flucht auf den nächsten Spielplatz, in den Urlaub oder ein Nachmittag in der Natur ist zwar in diesem genannten Fall immer eine fantastische Lösung, aber eben auch kein Patentrezept und verändert langfristig leider die grundlegende Optimierungsanforderung nicht.

 

 

Wie Minimalismus hilft sich Zuhause besser zu fokussieren

 

Woran liegt es also, dass der Geist bei manchen im eigenen Zuhause kaum zur Ruhe findet, um im hier und jetzt zu sein, und sich immer noch getrieben fühlt, obwohl doch jetzt absehbar die nächste halbe Stunde kein Säbelzahntiger, um die Ecke kommt?

Einer der Gründe ist, dass auch unsere nicht aufgeschriebenen To-do`s mit uns sprechen. Ein anderer, das die Dinge in unserer Wohnung aufgeladen sind mit Erinnerungen, Ablenkungen oder auch einfach nur im Weg sind. Wenn wir einen Raum betreten, scannen wir das was vor uns liegt. Ein völlig zugestopfter und optisch unruhiger Raum wirkt dann auch auf unseren Geist unruhig und stellt Anforderungen. Im Umkehrschluss wirkt ein frisch geputztes, sehr überschaubares Ferienhaus oder Hotelzimmer bis hin zum Zelt  – in Größe und Anzahl von Dingen – ohne persönlichen Unrat und ohne unfertige Projekte sehr überschaubar und stellt keine Anforderungen, sondern ermöglicht einem das tiefe Durchatmen, das doch so guttut.

 

Was also tun? Klar, in ein Zelt ziehen! Wer aber eben den Fokus im eigenen Zuhause wiederfinden möchte und aus der ständigen Rastlosigkeit ausbrechen möchte, sollte dem Minimalismus eine Chance geben. Minimalismus bezogen auf die Anzahl der Dinge und den bewussten Stellenwert, denen wir diesen Dingen zuschreiben sowie die daraus resultierende geringere Betriebsamkeit, hilft dabei sich im Leben auf essenzielleres zu konzentrieren oder es manchmal auch erst wieder zu sehen, wenn der Blick nicht mehr von so viel mehr überlagert ist und Freiraum entstehen kann.

 

 

Das brennendste Projekt zuerst!

 

Wer nicht gleich die ganze Wohnung über Nacht in den Griff bekommen kann, nimmt sich einen Ort bzw. Ansatzpunkt vor. Je nach dem, was am notwendigsten ist. Wer unbedingt seine Steuererklärung machen muss, startet im Büro. Oft hilft schon ein schnelles Aussortieren und Neuordnen wahre Wunder. Alle Dinge, die seit Jahren ungenutzt sind, werden aus dem Raum verbannt – oder am besten auch gleich aussortiert. Je nachdem, wo eben der Fokus liegt, hilft es die überflüssigen Dinge zu beseitigen, um sich auf das wesentliche besser konzentrieren zu können.

 

 

Der größte Vorteil ist wohl, dass ihr, um so weniger ihr zu verwalten, pflegen, putzen oder wie auch immer in Stand zu setzen habt, um so mehr Zeit findet, um Zuhause den verloren gegangenen Fokus wieder zu trainieren.

 

Zwar werden wir den Teppich wohl immer noch staubsaugen müssen, aber vielleicht gibt es ja in Summe einen weniger. Zwar muss das Regal immer noch abgestaubt werden, aber vielleicht steht weniger darauf, was vorher weggeräumt werden muss. Zwar wird die Steuererklärung immer noch anstehen, aber vielleicht gehen uns die Ausreden aus, warum wir sie immer noch vor uns herschieben. Höchstwahrscheinlich kann das bewusste weniger Besitzen und Konsumieren, nicht nur mir, sondern jeden von uns dabei unterstützen, nicht mehr so selbstverständlich und vielleicht manchmal – fast schon stolz – dauerbeschäftigt zu sein.

 

 

 

In diesem Sinne wünsche ich euch einen geschärften Blick, eure Jasmin!

 

 

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Der Endowment-Effekt! Warum Aussortieren weh tut!

Der Endowmenteffekt (Besitztumseffekt) beschreibt, dass wenn ein Gegenstand erst einmal in unseren Besitz übergegangen ist, bei dem Versuch ihn wieder loszulassen, genau der Bereich des Gehirns aktiviert wird, der auch für Schmerz zuständig ist!

Damit aber noch nicht genug. Die Beurteilung des prinzipiellen Wertes eines Objekts nimmt in dem Moment an Wert zu, in dem er anfängt uns zu gehören. Es geht sogar soweit, dass eine tatsächliche mehr als Verdopplung des Wertes in uns stattfindet.

 

 

In zuvor gegangenen Generationen oder auch anderen Gegenden der Welt, in denen es einen Vorteil darstellt, die wenigen Dinge, die besessen werden, zu bewahren, scheint dieses Verhalten nachvollziehbar. Was aber, wenn unsere vorherrschende Überflussgesellschaft dazu führt, dass eben dieses innere Hemmnis zum Horden unendlich vieler Dinge führt? Wer will schon freiwillig Schmerz erleiden? Also schnell wieder ab in die hinterste Ecke mit all den Dingen! Vielleicht geht es ja auch aus Versehen verloren? Solch frommen Wünsche erfüllen sich leider zumeist nicht.

 

 

 

Was also tun, damit der Besitz nicht zur Last wird?

 

Dinge erzielen nicht den erwünschten Verkaufspreis? Also zurück in den Keller. Gleich neben die Lampe, die ja vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt noch mal aufgehängt werden könnte. Neben der Lampe, die Kiste mit den noch zu bewältigenden ausgedienten Kinderspielsachen. Könnte doch alles noch mal gebraucht werden, oder?

Was wenn aber gar nicht die Frage: „Ob es noch Sinn macht, die Dinge zu behalten?“ die Antwort gibt, sondern unsere Inselrinde im Gehirn, die allein beim Gedanken des Entsorgens mit körperlichem Schmerz reagiert, ist es auch klar ersichtlich, warum wir bei der ständigen Flut an Dingen in unserem Alltag fast ertrinken in dem Versuch, dem eigenen Besitz wieder Herr zu werden und leichter oder gar befreiter durch Leben zu gehen. Wir müssen uns also dem Schmerz stellen, ob wir nun wollen oder auch eigentlich nicht. Für mich ist immer der erste Schritt es zu verstehen, was da in mir vorgeht, um dann ganz bewusst gegen steuern zu können.

 

 

 

Da hilft nur eins: Erfolge motivieren!

 

Das Gehirn muss trainiert werden, dass das Befreien etwas Positives ist. Mehr Platz, mehr Zeit, mehr Fokus für das Hier und Jetzt sind Effekte, die sich nach und nach einstellen. Um so weit zu kommen, müssen wir mit kleinen Erfolgen beginnen.

 

·       Die Ein Teil pro Tag Methode kann da sehr hilfreich sein. Jeden Tag ein kleiner Erfolg und am Ende des Jahres 365 gesammelte Erfolge.

 

·       Eine Liste zu erstellen hilft, die dann physisch abgehakt werden kann, um den gefühlten Erfolg zu verstärken.

 

Also klein starten kann helfen und somit das Gehirn trainieren, in dem immer, wenn ein Erfolg erzielt wurde, Glückshormone freigesetzt werden. So können wir es schaffen längerfristig dem Endowment-Effekt entgegen zu wirken.

 

 

Die Fähigkeit, die aber am notwendigsten ist, die wir erlernen müssen ist:

Neue Dinge nur – wenn überhaupt – überaus bedacht in unser Leben und Zuhause zu lassen!

 

 

 

Warum sollten wir etwas ändern?

 

Unsere unerledigten Aufgaben türmen sich. Die Gegenstände in unserem Leben haben keinen festen Platz. Erlebnisse, Hobbies, Interessen oder auch Ausflüge finden nicht statt, da wir uns um unseren eigenen Haushalt drehen oder vor lauter Dingen wie gelähmt sind und uns in Ablenkung verirren. Oder drittens, doch genau das Gegenteil, das eigene Zuhause wird gemieden, wenn nur möglich, nichts wie raus, bloß nicht Zuhause entspannen, da kommt ja keiner zur Ruhe.

 

Das äußere Chaos spiegelt das innere Chaos wieder oder doch anders herum? Die Selbstdarstellung durch Gegenstände durch die wir uns identifizieren geht also zumeist nicht auf.

Wir können noch so schöne Dinge besitzen, wenn wir dafür unser Leben verpassen oder nicht zur Ruhe kommen geht die Rechnung zu unseren Ungunsten aus. Ich rede in der Folge nicht von einem radikalen Verzicht aller weltlichen Güter, jedoch können weniger dafür wesentlichere Dinge uns helfen Klarheit im Innen und Aussen zu finden, um unsere ganz bewusste Identität dann neu zu gestalten.

 

 

Wenn diese Gedanken euch also nun motiviert haben, die Sache im großen Stil anzugehen, schaut in die 52 Wochen Challenge und nutzt das aufkommende neue Jahr und befreit euch!

 

 

 

Ein gutes neues Jahr 2021, eure Jasmin

 

 

 

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Von Dingen & dem Sinn des Lebens

Vor kurzem habe ich, wie schon so oft, darüber nachgedacht, was wohl der Sinn des Lebens sein könnte. Um gleich den Druck aus solch schwerer Kost zu nehmen, möchte ich anmerken, dass es nach meiner Auffassung kein richtig oder falsch geben kann, also nehme ich vorweg, dass auch ich nur ein für mich mangelhaft akzeptables Ergebnis erzielt habe. Erneut. Ob nun also für manche Gott oder für andere die Natur, also schlicht die Fortpflanzung oder gleich das ganze Universum hinterfragt wird, überlasse ich somit jedem einzelnen.

 

Da nicht immer eine existenzielle Lebenskrise vorausgehen muss, um sich mit sich selbst und seinem eigenen Leben zu beschäftigen, möchte ich also dazu ermutigen, die Frage nach dem Sinn des Lebens einmal in vereinfachter Weise auf mein Lieblingsthema nämlich den Besitz weltlicher Güter anzuwenden. Getreu dem Motto „Das letzte Hemd hat keine Taschen“.

 

Ich habe vor längerer Zeit mal die Frage gelesen, ob unsere Besitztümer uns besitzen oder wir sie und ich finde, dass hier schon der spannendste Ansatz liegt.

Wenn ich also mein Leben damit verbringe Konsumgüter in allen Größen, Formen und Farben zu erlangen und dann fortwährend für ihre Pflege und Instandhaltung zuständig bin, verbinde ich immer einen Teil meines Seins mit eben diesen Gegenständen. Folglich habe ich im Umkehrschluss um so mehr freie Kapazitäten, um so weniger ich mit dem Erhalt von Gegenständen zubringen muss. Geht es hierbei um ein Haus einen Garten oder vielleicht sogar einen Swimmingpool, erklärt sich das meist ganz von allein. Natürlich ist es ein Unterscheid, ob 20m2 Boden geputzt werden müssen oder 120m2. Sind wir aber trotzdem mutig und stellen uns die gleiche Frage bei einem Buch oder einer zusätzlichen Teetasse relativiert sich dieses Gedankenkarussell drastisch zu einer Lappalie und als Empfindung bleibt, dass im Bücherregal oder im Küchenschrank dieser zusätzliche Gegenstand doch nun wirklich kein Problem ist. Natürlich nicht. Warum sollte auch von Problemen gesprochen bzw. geschrieben werden, schließlich waren wir ja beim Sinn des Lebens und diese Tasse wird mich bzw. uns schon nicht davon abbringen dem Nachzugehen. 

 

Der Alltag allein veranlasst uns fortwährend mit neuen Dingen konfrontiert zu werden, die wir als notwendiges Übel meist ohnehin besitzen müssen. So zu sagen eine Grundausstattung. Wie diese allerdings auszusehen hat, entscheiden wir selbst. Nach reichlicher Überlegung schienen mir all diese einzelnen Dinge, ob groß oder eben auch nur klein, die wir anhäufen doch eher ein Unsinn des Lebens zu sein, wenn sie uns binden und festhalten und uns von so wichtigen Fragen abhalten, wie dem prinzipiellen: “Warum überhaupt das ganze Spiel?” und was wir wiederum hiervon schlussendlich ableiten.

 

Wir halten uns in Betriebsamkeit, Ablenkung und Zerstreuung, statt uns zum Beispiel in Gemeinschaft oder im eigenen Gestalten zu finden.

 

Ich maße mir nicht an, eine Antwort auf die Sinnfrage zu geben, lediglich empfinde ich es in diesem Zusammenhang spannend, dass in unserer heutigen Konsumgesellschaft es für uns zum Alltag gehört, uns durch Besitz zu definieren, zu erhöhen, abzugrenzen und zu verwirklichen, aber die wenigsten das Streben nach Besitz als ihren Lebenssinn bezeichnen würden, wenngleich ihm so viel Stellenwert und Bedeutung beigemessen wird.

 

Sollten wir also als Ausrichtung Bedeutsamkeit, Glück, Mitmenschlichkeit, Partnerschaft, Fortpflanzung oder sogar Macht erwägen, müssten wir die Dinge, die uns im Wege stehen beiseite räumen, um Platz zum stillen Denken zu finden, um eine Vision von uns selbst zu entwickeln und das erste Ziel auf diesem Wege zu beschreiten.

 

In diesem Sinne ;), wünsche ich euch viel Erfolg beim Freiräumen von Teetassen oder größerem sowie beim Pläne schmieden, eure Jasmin.

 

 

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Minimalismus – Mut zur leeren Oberfläche

Der grundlegende Tipp besteht darin alle Oberflächen im eigenen Zuhause weitestgehend leer zu räumen. Dieser Tipp, der leeren Oberfläche ist erst mal leichter gesagt als getan. Der ein oder andere ist selbstverständlich mutig genug, sich einer leeren Oberfläche in seinem Zuhause zu stellen und es einfach mal auszuprobieren ohne den schnell erreichbaren nützlichen Helfer in der Küche oder der leicht eingestaubten Dekoration im Wohnzimmer, nur wohin dann damit?

Die Schränke sind bereits voll und der Toaster findet keinen neuen Platz darin. Was tun mit der weggeräumten Deko der Fensterbank? Die Entscheidungen
müssen getroffen werden, die Gegenstände wegräumt oder gegeben werden. Eben der ganz normale Wahnsinn im täglichen Umgang mit den vielen Dingen, die wir besitzen. Als Übergangslösung vielleicht den Toaster oder die Brotschneidemaschine kurz in den Backofen verfrachten – natürlich nur solange er aus ist – und die Deko in eine Kiste verstauen bis zum Ende des Selbstversuchs. Ein späteres Überdenken des Weiteren Weges nimmt das natürlich nicht ab, aber es verschafft erst mal Luft zum Experimentieren.

 

Herangehensweise in der Praxis – Ein Selbstversuch

Mein Vorschlag wäre es, sich für einen Ort zu entscheiden mit dem begonnen wird. Eine Fensterbank, ein Regal, einen Bereich auf einem Schrank oder gleich einen Thekenabschnitt in der Küche ganz frei zu räumen und nicht sofort alles auf einmal von allen Oberflächen verbannen zu wollen und dann sehen, was so passiert im Innen und Außen.

Wenn es dann geglückt ist und der gewählte Bereich frei von allen Gegenständen sowie frisch gewischt ist, sollte einen Schritt zurück gegangen und sich die Frage gestellt werden, wie wirkt der Raum nun auf mich und wie sieht er im Vergleich zu den anderen angrenzenden Flächen für mich aus? Als erstes stelle ich als Resultat immer die optische Ruhe fest, die daraus resultiert, aber das war in den meisten Fällen noch nicht alles und ganz leer bleibt auch eher nicht immer alles.

 

Mögliche positive Auswirkungen

Neuer Platz Raum für Kreativität. Z.B. lädt eine freie Küchentheke dazu ein, ein neues Rezept zu probieren. Zumindest ist die Wahrscheinlichkeit höher, als bei einer vollgestellten Ablage mit kaum Platz zum Vorbereiten. Mich motiviert eine großzügige Arbeitsfläche immer sehr.

Neuer Platz für neue Projekte. Z.B.: lädt ein frei geräumter Esszimmertisch wahrscheinlich eher dazu ein, daran mit den Kindern zu basteln oder zu malen, als ein ohnehin schon überladener Bereich im Kinderzimmer.

Mehr Konzentration durch Verringerung der optischen Ablenkung. Am leeren also aufgeräumten Schreibtisch lernen oder arbeiten und sich längerfristig zu fokussieren oder gleich in einem ordentlichen Zimmer Konzentration finden, ist meist leichter, als zwischen vielen verschiedenen Dingen, die unseren Blick oder unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Reduzierung des Aufwands und somit der benötigten Zeit beim Sauber machen. Ziemlich logisch scheint der Ansatz, dass um so weniger ich zu handhaben habe, während ich putze, um so schneller bin ich fertig. Wer eine leere Fensterbank staub wischt, wird also immer schneller sein, als wenn zuvor unzählige Kleinigkeiten zuerst selbst vom Staub befreit werden müssen und dann erst die eigentliche Fensterbank dran ist. Der Vorteil ist also prinzipiell weniger Abzustauben oder zur Seite zu räumen zu müssen beim täglichen Putzen.

Ablenkung verringern Fokus erhöhen. Wer versucht durch Meditation oder autogenes Training, Traumreisen oder auch das Vorlesen von Geschichten – allein oder mit seinen Kindern – zur Ruhe zu kommen, wird feststellen, dass die wohltuende Leere im Außen auch immer Ruhe im Inneren mit sich bringen wird.

Mehr Luft zum Atmen: Wer bei der jährlich anstehenden Weihnachtsdekoration schon einmal das Gefühl hatte, dass es einem den Atem verschlägt, da der eigene Lebensraum auf einmal so voll war, dass das Einatmen schwer fiel, es sich aber wieder normal einstellte nachdem alles wieder sicher einen Monat später in den Dekokisten verstaut wurde, hat es bereits selbst am eigenen Leibe erfahren. Dieser erlebte oder eben nicht erlebte Freiraum hat direkten Einfluss auf unseren eigenen inneren Gemütszustand.

Freiraum und Weite stehen also Chaos und Enge gegenüber und beeinflussen uns auf die eine oder andere Weise.

 

Was passiert nun mit dem frei geräumten Platz?

Die magische Vermehrung von Dingen sobald ein einziger Gegenstand die leere Fläche erobert, ist oft wie eine Freigabe zur Übernahme, wobei hingegen eine ganz frei geräumte Fläche vorerst mehr Gegenwehr in mir erzeugt, um wieder den ersten Gegenstand dort hin zu stellen.

Bei der Betrachtung unseres kleinen Experiments stellt sich jetzt zuletzt die Frage, welche Gegenstände dort wieder einziehen und warum?

    • Haben die sich dort langsam wieder ansammelnden Gegenstände
      keinen eigenen Platz (kein Zuhause), um sie zu verstauen?

    • Ist der Platz an dem die Gegenstände verstaut werden, wenn sie nicht in Benutzung sind, zu aufwendig einzuräumen oder zu erreichen, sodass es wenn möglich schnell vermieden wird – bewusst oder unterbewusst?

    • Vielleicht fehlt ein System, um den Dingen zu begegnen? Ein klassisches Beispiel wäre die Post auf der Küchentheke. Vielleicht fehlt hierbei nur ein kleiner Posteingangskorb an einer anderen Stelle. Ein weiterer Klassiker ist der Schlüssel, der dann auch immer hervorragend vermisst werden kann und einmal die Woche mit Sicherheit gesucht wird. Vielleicht bedarf es in diesem Fall nur eines kleinen Hakens, einer kleinen Schale oder einem Schlüsselbrett im Eingangsbereich der Wohnung?

 

Anders ist es im Bereich der Dekoration, die in einer Kiste verstaut auf uns warten. Sind es Gegenstände, die wirklich Freude bereiten oder sind es nur Dauerstaubfänger, die jedes Mal zur Seite geräumt werden müssen, um
dort zu putzen? Die Dekorationskiste sollte nach einer angemessenen Abstand bringenden Weile wieder geöffnet werden, um zu schauen, was die Gegenstände
mit einem machen. Hat man die Dinge vielleicht vermisst oder sogar vergessen? Sollen die dekorativen Stücke wieder aufstellt werden oder wird eine andere
Entscheidung getroffen, wie es mit ihnen weitergehen soll? Dieser zeitliche Abstand hilft oft, um Klarheit über die eigene Bindung zu diesen Gegenständen zu
verschaffen.

 

Wer jetzt Angst hat, sich am Ende der Reise vorzukommen, wie in einer Bahnhofshalle, sollte in der Zukunft auf Teppiche, Vorhänge, Gemälde; großzügige
Lampenschirme oder Kissen als Dekorationsgegenstände setzen, um Schall zu absorbieren und Behaglichkeit zu erlangen. Die Realität zeigt allerdings, dass man selten ganz ohne Dekoration oder geliebte Gegenstände bleibt, sie aber am Ende viel bewusster auswählt und dann auch viel mehr zu schätzen weiß.

 

Da Minimalismus, meiner Meinung nach, sehr persönlich und für jeden individuell anders ist und es weder eine bestimmte Anzahl von Gegenständen oder gar ein richtiges Maß von Sachen gibt, die besessen werden sollten, sollte jeder ganz allein für sich selbst entscheiden, wieviel für das eigene persönliche Wohlempfinden das Maß der Dinge ist.

 

Viel Erfolg beim Selbstversuch mit den leeren Oberflächen und teilt mir gerne eure Erfahrungen mit!

 

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Minimalismus – DIE zwei Gründe für zu viel

Eigentlich ist es kein Geheimnis, dass an der ein oder anderen Stelle im eigenen Zuhause Sachen gelagert sind, die man vielleicht nie wieder verwenden wird. Oft sind es nützliche Gegenstände, die man sicherheitshalber aufbewahrt, da sie entweder einst gutes Geld gekostet haben, immer noch wie neu anmuten oder wir damit eine Vorstellung verbinden von etwas das wir gerne machen würden bzw. was wir uns gerne tun sehen würden.

In der Summe der Dinge ist es eine Ansammlung von emotionalen Gegenständen, nützlichen Just in Case Teilen, Duplikaten, alten Lieblingsstücken oder ganzen noch nicht ausgeführten Projekten mit dem dazugehörigen Material.

Wenn wir nun den Bestand in den eigenen Wänden betrachten, fällt auf, dass für den gesamten herumstehenden oder liegenden Überfluss eine einfache Formel gefunden werden kann.

Es handelt sich immer um einen oder um eine Zusammensetzung der folgenden Punkte:

  1. Eine aufgeschobene Entscheidung
  2. Eine unvollständige Handlung

Abgesehen vom notwendigen Reduzieren des Neukonsums liegen in diesen Punkten, die zwei notwendigen Phasen, um maßgeblich den eigenen Besitz zu verringern. Es gilt also eine Entscheidung zu treffen und dann zur Tat zu schreiten.

Die zwei Erklärungen für Überfluss dienen dazu, sich bewusst zu machen, ob es sich um Plunder, Trödel, Kram, Gerümpel bzw. Wust handelt oder der jeweilige Gegenstand doch ein geliebter oder nützlicher ist, der unbedingt durch eliminieren des Überflusses einen Ehrenplatz in der ersten Reihe verdient hat.

 

Was genau ist eine aufgeschobene Entscheidung?

Im Bezug auf Gegenstände, die das Haus verlassen sollen, ist die Antwort auf diese Frage der aufgeschobenen Entscheidung naheliegend, es handelt sich eben genau darum eine Entscheidung zu treffen. Die Entscheidung nicht zu vertagen, sie nicht zu relativieren, sie nicht zu ignorieren oder sich vor ihr zu drücken, weil sie zu schwer ist, sondern sich schlicht und einfach zu entscheiden.

In meinem Fall war es in der Vergangenheit z.B. die bewusste Entscheidung zu treffen, das kleine stark verrostete Dreirad, dass beiden Jungs bereits zu klein war, als sie das notwendige Alter mit den entsprechenden Fähigkeiten zum Fahren des selbigen erreicht hatten, nicht mehr länger aufzubewahren, sondern es zum Wertstoffmobil zu bringe, als der nächste Termin anstand.

 

Was ist eine unvollständige Handlung?

Im Fall des Dreirads habe ich also entschieden, dass das Dreirad unser Zuhause verlässt und auch schon entschieden, wohin es dann gebracht werden soll. Sollte ich es jetzt aber entgegen meiner guten Vorsätze weiterhin in meiner Garage Tag für Tag stehen lassen, dann ist das die fehlende Handlung, also die unvollständige Handlung. Jede Art des Verbleibs, nach der Entscheidung was mit den Dingen geschieht, sei es z.B. die Spende, der Verkauf, die Entsorgung oder auch das Verschenken, stellt demnach eine Art der nicht vollständigen Handlung dar und lässt die Dinge weiterhin bei euch zurück.

 

Hängt die unvollständige Handlung immer direkt mit dem Aussortieren zusammen?

Nein, anders kann dieser zweite Grund deutlich werden, bei der Vorstellung eines leeren Fotoalbums, mit den unsortierten, unausgesuchten, einzuklebenden Fotos in einem großen Stapel gleich daneben. In diesem Fall handelt es sich um Aufgaben oder ganze Projekte, die auf ihre Abarbeitung warten. Ein weiteres Beispiel wäre eine alte Sammlung von VHS Kassetten oder CDs, die eines Tages – noch vor ihrer Entsorgung – in ein anderes Format übertragen werden sollten oder ein Stapel immer noch zu reparierender Kleidungsstücke. 

Bei diesen vorherigen Beispielen, muss die Frage gestellt werden, ob zum ersten diese Handlung je tatsächlich priorisiert wird oder immer eher etwas anderes zu tun ist, dass man doch viel lieber täte mit der zur Verfügung stehenden Zeit und ob dann nicht ein anderer Weg für diejenigen Dinge der tatsächlich richtigere Pfad wäre?

Um dies noch genauer zu verdeutlichen: Für die Bilder eine passende Kiste zu finden und zu verstehen, dass man eben nicht der Fotoalbumtyp ist – auch wenn es entzückend wäre – oder das Digitalisieren der alten Datenträger einem Unternehmen zu überlassen sowie die Reparaturen der Kleidungsstücke zum Änderungsschneider zu geben. Ja, es kostet dann meist einmalig eine gewisse Summe an Geld, diese Dienstleistungen in Kauf zu nehmen, aber es besteht eben auch die Möglichkeit nach einer solchen Betrachtung alles anderweitig zu entrümpeln, sollte die Entscheidung getroffen werden, dass es weder die Zeit noch das Geld wirklich wert ist.

 

Nur diese zuvor beschriebene Art von stetigem Hinterfragen der letztlichen Konsequenz schütz uns davor, dass die Stapel der Dinge, die jedes Jahr neu in unser Leben trudeln auch bewältigbar bleiben und nicht nur anwachsen. Die Summe von vielen nicht getroffenen Entscheidungen oder nicht vollständig getätigten Handlungen führen sonst letztendlich dazu, dass die Garage aus allen Nähten platzt und das Auto leider keinen Platz mehr darin findet, aber gut, das verrostetet Dreirad kann dann zumindest im trockenen stehen.

In diesem Sinne viel Erfolg beim deutlichen Hinsehen, Entscheiden und der vollständigen Handlung!

 

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